Goldman glänzt wieder

Analystenprognosen für Ertrag und Gewinn übertroffen - Vorsichtiger Ausblick

Goldman glänzt wieder

Goldman Sachs hat im dritten Quartal dank des anziehenden Geschäfts in den Kernsparten Investment Banking und Wertpapierhandel die Erwartungen der Analysten übertroffen. Im negativen Marktumfeld gab die Aktie dennoch 2,5% nach – wohl auch, weil die meisten Marktbeobachter angesichts der Marktturbulenzen für das laufende Quartal weit weniger optimistisch sind.scd New York – Goldman Sachs hat die Erwartungen der Analysten im dritten Quartal, getrieben von einem kräftigen Ertragsanstieg aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungs- und Rohstoffprodukten (FICC), klar übertroffen. Die US-Investmentbank steigerte ihre Nettoerträge um ein Viertel auf 8,39 Mrd. Dollar. Der Gewinn zog um knapp die Hälfte auf 2,24 Mrd. Dollar bzw. 4,57 Dollar je Aktie an. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt bei Erträgen von 7,85 Mrd. Dollar mit 3,21 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet. Insbesondere der FICC-Handel trug zum unerwartet kräftigen Wachstum bei. Die Erträge des Bereichs legten um fast drei Viertel auf 2,17 Mrd. Dollar zu. Im Aktienhandel verharrten die Erträge derweil mit 1,6 Mrd. Dollar etwa auf Vorjahresniveau.Analysten hatten bereits vor der Zahlenvorlage mit einer prozentual zweistelligen Erholung im FICC-Handel gerechnet, da Goldman hier in der Vorjahresperiode besonders schwach abgeschnitten hatte. Allerdings war wohl nicht mit einer ganz so kräftigen Steigerung gerechnet worden, nachdem Bank of America, Citigroup und J.P. Morgan Chase in den vergangenen Tagen Wachstumsraten von 11 %, 5 % bzw. 2 % gezeigt hatten. Auch die Erträge im Investment Banking legten dank einer Steigerung um 40 % in der M & A-Beratung leicht überproportional zu. Die Erträge der Sparte kletterten um 26 % auf 1,46 Mrd. Dollar. Beratung enttäuscht leichtAllerdings zeigten sich einige Experten noch nicht wirklich zufrieden. UBS-Analyst Brennan Hawken bemängelte in der Telefonkonferenz mit CFO Harvey Schwartz, dass die Bank noch immer Marktanteile im Finanzberatungsgeschäft verliere. Es sei zwar positiv, dass das Management ein gestiegenes Kundenengagement ausmache. Allerdings wäre es besser, wenn man dies endlich auch unter dem Strich ablesen könne. CFO Schwartz zeigte sich beim Ausblick vorsichtig. Goldman bleibe langfristig optimistisch, auch wenn die jüngsten Marktreaktionen zeigten, wie schnell die Investorenstimmung kippen könne. Die Wankelmütigkeit der Wall Street bekam die Investmentbank am Donnerstag selbst zu spüren. Die Goldman-Aktie gab am Vormittag in New York zeitweise um mehr als 3 % nach. Bis zum Mittag erholten sich die Titel etwas und lagen dann mit 175,23 Dollar noch rund 1 % unter Vortagesschluss.