sp New York – Die US-Investmentbank Goldman Sachs wird in diesem Jahr so wenige neue Mitglieder wie zuletzt vor 20 Jahren in den Partnerkreis berufen. Das berichtet das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Insider. Demnach können in diesem Jahr weniger als 65 Kandidaten mit der Beförderung in den Kreis der mittlerweile rund 435 Partner rechnen. Es wäre nach Angaben des US-Wirtschaftsblatts die geringste Zahl seit 1998, als Goldman Sachs noch eine private Firma war und die Partner die Bilanz der Bank finanzierten. Heute halten die Partner zusammen rund 5 % der Anteile.Bankchef David Solomon, der den langjährigen CEO und Chairman Lloyd Blankfein Anfang Oktober an der Spitze abgelöst hat, habe die Führungskräfte der renommierten Wall-Street-Adresse angewiesen, bei der Wahl neuer Partner in diesem Jahr besonders selektiv vorzugehen, heißt es unter Berufung auf Insider. Der neue CEO wolle einer Verwässerung in der Führung der Bank entgegenwirken, heißt es weiter. Eine Berufung in den Partnerkreis solle künftig Bankern vorbehalten bleiben, die das Geschäft vorantreiben. Seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor zehn Jahren hatte Goldman Sachs vermehrt auch Partner aus Abteilungen wie Legal, Compliance oder Controlling berufen. Goldman Sachs befördert alle zwei Jahre neue Partner. In der bisher jüngsten Auswahl wurden 84 Banker berücksichtigt, darunter 19 Frauen.Rund ein Drittel der Partner, die insgesamt weniger als 1 % der Mitarbeiter des Bankhauses ausmachen, kommen aus dem Investment Banking, in dem auch Solomon groß geworden ist. Jeder vierte Partner ist im Handel oder im Aktiengeschäft tätig. In der vergangenen Woche hat sich Timothy Leissner, ein ehemaliger Partner der Bank, in der Affäre rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB schuldig bekannt.