Goldman Sachs expandiert in China

US-Bank will Anteil an Joint Venture aufstocken

Goldman Sachs expandiert in China

nh Schanghai – Die US-Investmentbank Goldman Sachs will neue regulatorische Freiheiten für den Auftritt von Auslandsbanken im chinesischen Markt nutzen. Das Institut strebt dabei eine Aufstockung ihrer Beteiligung am Joint Venture Goldman Sachs Gao Hua Securities an. Bei der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde China Securities Regulatory Commission (CSRC) wurde ein Antrag zur Genehmigung einer Erhöhung des Anteils am Joint Venture von bislang 33 % auf eine knappe Mehrheitsposition von 51 % gestellt. Goldman Sachs steht bereits seit 2004 in einer Partnerbeziehung zur Pekinger Brokergesellschaft Gao Hua Securities. Dem Vernehmen nach könnte es sukzessive zu einer weiter gehenden Einbringung von Geschäften der Gao Hua in das internationale Joint Venture kommen.Im Zuge der chinesischen Finanzreform- und Marktöffnungsagenda sollen der für verschiedene Ausschnitte des Finanzdienstleistungsgeschäfts geltende Joint-Venture-Zwang und entsprechende Beteiligungsgrenzen gelockert werden. Bislang waren die ausländischen Institute im Wertpapiergeschäft auf Minderheitspositionen in den Joint Ventures beschränkt. Im April 2018 wurden die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um die Beteiligungsgrenze von 49 % auf 51 % anzuheben. Dieser Anpassungsschritt mit dem Wechsel zu einer Anteilsmehrheit erlaubt den ausländischen Playern in Abstimmung mit ihren Gemeinschaftspartnern mehr Kontrolle und Gestaltungsmöglichkeiten. Seitdem sondiert eine ganze Reihe von Investmentbanken Möglichkeiten für eine stärkere Positionierung im Markt.In den vergangenen Monaten sind bereits einige Institute neue Arrangements eingegangen, um in eine Mehrheitsposition zu gehen. Während die schweizerische UBS als erste ausländische Adresse eine Genehmigung erhalten hat, um die Mehrheit an ihrem Joint Venture UBS Securities zu erlangen, warten Morgan Stanley und Credit Suisse noch darauf, dass die CSRC grünes Licht gibt.Die US-Bank J.P. Morgan und die japanische Nomura wählen einen anderen Weg. Sie haben Genehmigungsverfahren lanciert, um neue Joint Ventures mit chinesischen Partnern einzugehen, bei denen sie von Beginn an eine Mehrheitsposition halten. Die in Hongkong stark verankerte britische HSBC Holdings wiederum durfte bereits Ende 2017 im Rahmen eines besonderen Arrangements ein mehrheitlich kontrolliertes Joint Venture in einer nahe Hongkong gelegenen Wirtschaftsentwicklungszone auf dem chinesischen Festland aufziehen.