Goldman Sachs wappnet sich für EZB-Aufsicht

Börsen-Zeitung, 10.11.2016 Reuters Frankfurt/New York - Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU könnte die US-Investmentbank Goldman Sachs Finanzkreisen zufolge in die Arme der Europäischen Zentralbank (EZB) treiben. Die Bank erwägt,...

Goldman Sachs wappnet sich für EZB-Aufsicht

Reuters Frankfurt/New York – Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU könnte die US-Investmentbank Goldman Sachs Finanzkreisen zufolge in die Arme der Europäischen Zentralbank (EZB) treiben. Die Bank erwägt, bei einem harten Brexit ohne Sonderregelungen für den Zugang Londons zum EU-Binnenmarkt so viel Geschäft von London nach Frankfurt zu verlagern, dass ihre Europa-Tochter künftig direkt von der EZB beaufsichtigt würde. Darüber würden bereits Gespräche mit der Frankfurter Notenbank geführt, sagte ein Insider. “Ich sehe das als Probelauf.” Die EZB beaufsichtigt in der Regel Institute in der Eurozone mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd. Euro.Bisher kommt die deutsche Goldman Sachs AG auf eine Bilanzsumme von gerade 0,5 Mrd. Euro. In Deutschland verbucht Goldman Sachs derzeit überwiegend Beratungshonorare aus dem M & A-Geschäft und Einnahmen aus der Vermögensverwaltung. Das großvolumige Handelsgeschäft, das die Bank in der deutschen Finanzmetropole betreibt, wird dagegen über eine Niederlassung der Londoner Goldman Sachs International abgewickelt.