Aviva kauft Lloyd’s-Plattform
Aviva kauft sich mit Probitas eine Plattform für Lloyd’s of London
hip London
Der britische Versicherer Aviva ist mit dem Erwerb von Probitas an den weltgrößten Versicherungsmarkt Lloyd’s of London zurückgekehrt. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, zahlt sie 242 Mill. Pfund für die voll integrierte Plattform. Damit will CEO Amanda Blanc das Segment Global Corporate & Specialty (GCS) stärken. Das bestehende Management von Probitas werde das Geschäft weiter führen und auch die Marke bleibe erhalten, hieß es. „Wir wollen ihre einzigartige, agile Firmenkultur erhalten“, sagte Jason Storah, der die GCS übergeordnete Sparte General Insurance in Großbritannien und Irland führt.
Analysten loben die Transaktion
Der Kaufpreis entspricht etwa dem Siebenfachen des für 2026 erwarteten operativen Ergebnisses nach Steuern. Dem Team des Jefferies-Analysten James Pearse zufolge werden die börsennotierten Wettbewerber von Probitas lediglich mit dem 5,5-fachen operativen Ergebnis bewertet. Die Prämie entspreche den Kurszielen der US-Investmentbank für den Subsektor. Der erwartete interne Zinsfuß (IRR) liege im zweistelligen Bereich. Man sei angenehm überrascht, wie gut der Zukauf zu Aviva passe, schrieb Pearse in seiner Analyse der Transaktion.
Auch die Versicherungsexperten der UBS lobten den Deal. Im vergangenen Jahr hatte Aviva schon einmal zum Kauf von Probitas angesetzt, sich dann aber zurückgezogen, nachdem sich deren Großaktionär Saudi Re mit seiner Zustimmung zu viel Zeit gelassen hatte. Aviva hatte Lloyd’s im Jahr 2000 verlassen, als die damals unter dem Namen Norwich Union bekannte Firma mit CGU fusionierte.