Intensiver Preiswettbewerb

Hypothekenzinsen unterschreiten Leitzins

Britische Hypothekenanbieter greifen der ersten Leitzinssenkung der Bank of England vor. Die für manche Produkte geforderten Zinsen liegen bereits darunter. Oft geht es darum, Kunden zu halten.

Hypothekenzinsen unterschreiten Leitzins

Hypothekenanbieter fordern weniger als den Leitzins

Intensiver Preiswettbewerb im Großbritannien

hip London

Der intensive Preiswettbewerb am britischen Hypothekenmarkt hat zur Folge, dass eine Reihe von Anbietern für bestimmte Produkte bereits weniger Zinsen als den Leitzins der Bank of England fordern. Unter ihnen befinden sich nicht nur kleine Institute wie die Leeds Building Society, sondern auch große Namen wie Halifax (Lloyds Banking Group) und HSBC. Oft geht es darum, Bestandskunden, die ihr Wohnimmobiliendarlehen refinanzieren müssen, zu halten.

Störrische Geldpolitiker

Am Markt wird gemeinhin davon ausgegangen, dass die Geldpolitiker der Notenbank schon bald den ersten Zinsschritt nach unten beschließen werden. Auf der Sitzung im Dezember sprachen sich allerdings noch drei der neun Mitglieder des geldpolitischen Komitees für eine Erhöhung um 25 Basispunkte auf 5,50% aus.

Rund 1,6 Millionen Hausbesitzer werden ihre Hypothek in den kommenden zwölf Monaten refinanzieren müssen. Vielen steht eine kräftige Erhöhung ihrer monatlichen Raten ins Haus. Der Wettbewerb und die Hoffnung auf sinkende Zinsen sorgen allerdings dafür, dass der Anstieg nicht ganz so stark ausfallen dürfte wie befürchtet.

Kampf um Bestandskunden

HSBC wendet sich an Bestandskunden, die refinanzieren wollen. Ihnen bietet das Institut eine fünfjährige Festzinshypothek mit einem Zinssatz von 3,94%. Voraussetzung ist eine maximale Beleihung von 60%, zudem wird eine Gebühr von 999 Pfund erhoben. Bei Halifax wiederum gibt es eine zweijährige Festzinshypothek für 4,68%, für die eine Gebühr in gleicher Höhe verlangt wird. Die Leeds Building Society kündigte an, die Zinsen über ihr Angebot hinweg um bis zu 0,49 Prozentpunkte zu senken.

Hoffnungen auf eine Belebung des Geschäfts könnten sich allerdings als verfrüht erweisen. Wie aus den Daten der Bank of England hervorgeht, wurden im November gut 50.000 Hypotheken vergeben. Das waren mehr als die 48.500, die am Markt erwartet wurden. Der historische Durchschnitt liegt aber bei ungefähr 70.000.

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