Große Unsicherheit über Zukunft von Blockchain
Reuters London – Unklare Rechtsvorschriften bremsen nach Einschätzung internationaler Börsenbetreiber die Entwicklung einer neuen Technik, die Handelsgeschäfte schneller und günstiger machen soll. Im Blickpunkt steht dabei die digitale Verschlüsselungstechnik Blockchain. Eine Umfrage unter 24 Börsen, Clearing- und Abwicklungsfirmen, darunter die Deutsche Börse, habe ergeben, dass sich die Finanzmarktfirmen nicht sicher seien, inwieweit Blockchain die hohen Erwartungen erfüllen werde, teilte der Börsenverband WFE mit. Fragen der Sicherheitsstandards, sowie die rechtlichen und regulatorischen Vorschriften seien nach wie vor ungeklärt.Fintech-Firmen investieren viel Geld in das neue digitale Verfahren. Die Finanzindustrie erhofft sich von der neuen Technik erhebliche Kosteneinsparungen. Experten zufolge könnten Fintech-Firmen damit zu ernsten Konkurrenten für etablierte Finanzmarktunternehmen aufsteigen. Um das zu vermeiden, arbeiten sie an der Entwicklung mit. So beteiligte sich die Deutsche Börse zuletzt an der New Yorker Fintech-Firma Digital Asset, die auf Blockchain setzt.Nach Einschätzung des Verbandes wird das größte Einsatzgebiet von Blockchain wahrscheinlich im Clearing und in der Abwicklung von Börsengeschäften liegen. Es gebe aber noch große Hürden. So würden beispielsweise bei Geschäften über Blockchain Elemente des Handels, des Clearings und auch der Abwicklung kombiniert. Diese drei Aktivitäten würden bei bestehenden Gesetzen und Vorschriften aber rechtlich getrennt behandelt. Auch Interesse an der Beibehaltung des derzeitigen Systems würde der weiteren Entwicklung der Blockchain-Technik im Weg stehen.