Großes Rad gedreht
bg – Im Westend zwischen Bockenheimer und Mainzer Landstraße gelegen, ist die Frankfurter Niederlassung der kanadischen Maple Bank bislang nur einmal auffällig geworden – und das wohl zu Unrecht. Im Übernahmekampf zwischen Porsche und Volkswagen waren Stuttgarter Staatsanwälte vor einigen Jahren dem Verdacht nachgegangen, Mitarbeiter der Auslandsbank hätten im Auftrag von Porsche an der VW-Aktie gedreht, um in Wolfsburg das Kommando zu übernehmen. Das Verfahren wurde eingestellt.Immerhin konnte sich Maple damit als verschwiegene Adresse für delikate Transaktionen empfehlen. Und wenn es stimmt, was die Behörden dem Institut vorwerfen, dann wurde bei den Cum-Ex-Geschäften ein ziemlich großes Rad gedreht. Ausweislich des Geschäftsberichts zum 30. September 2014 stützt sich die Maple Bank auf eine Bilanzsumme von 3,75 Mrd. Euro. Die Eigenmittel betrugen zum Stichtag 288 Mill. Euro, worauf eine Nachsteuerrendite von 5,4 % verdient wurde. 2010, im letzten Jahr der Cum-Ex-Drehereien, waren es noch 16,1 %. Die Maple Bank ist ein Handelshaus mit 98 Angestellten in Deutschland. Zu den Großaktionären der Konzernmutter gehören solvente Adressen wie der Ontario Teacher’s Pension Plan und die National Bank of Canada.