Guter Grund für Provokation
Auf den ersten Blick erscheint es wie eine Provokation: Mitten in der heftigsten Wirtschaftskrise schüttet ein öffentlicher Versicherer doppelt so viel aus wie gewöhnlich. Doch die Provinzial Nordwest hat ihre Gründe: Die Anteile des abgabewilligen Ostdeutschen Sparkassenverbands sollen in der Familie bleiben. Um den OSV herauszukaufen, brauchen die übrigen Eigner Geld. Denn den Einstieg eines externen Anteilseigners scheuen die Eigentümer wie der Teufel das Weihwasser. Weder soll ein privater Investor oder Wettbewerber an Bord noch die öffentliche Konkurrenz, zum Beispiel von der Versicherungskammer Bayern. Das Ansinnen ist ja durchaus legitim, wünschenswert wäre allerdings eine offenere Kommunikation. Das gilt für den gesamten Fusionsprozess der beiden Provinzialversicherer. Die Details zu dem mittlerweile fest verabredeten Deal kommen scheibchenweise, die Befindlichkeiten sind auf allen Seiten groß. Bleibt zu hoffen, dass der Integrationsprozess nach dem Zusammenschluss deutlich weniger zäh verläuft als der Endspurt zur Fusion. ak