hip London – Die Bank des größten britischen Einzelhändlers hat rund 9 000 Online-Banking-Kunden 2,5 Mill. Pfund erstattet, die von Cyberkriminellen gestohlen worden waren. Wie die Tesco Bank mitteilt, können jetzt wieder über das Internet Transaktionen vorgenommen werden. Ursprünglich hatte man mit weit mehr Betroffenen gerechnet. Am Wochenende hatte das Institut sicherheitshalber alle 136 000 Girokonten für Online-Geschäfte gesperrt. Kontoinhaber konnten aber weiterhin an Geldautomaten Bargeld abheben und mit ihren Karten bezahlen. “Wir möchten uns noch einmal für die Sorgen und Schwierigkeiten entschuldigen, die dieses Problem hervorgerufen hat”, sagte Benny Higgins, Chief Executive der Tesco Bank. Es habe sich um einen “systematischen, ausgefeilten Angriff” gehandelt. Man könne aber wegen der laufenden Untersuchungen keine Details nennen.Den Daten der Financial Conduct Authority (FCA) zufolge hatte die Zahl der Cyberattacken auf Finanzinstitute 2014 noch bei fünf gelegen. Seit Jahresbeginn wurden bereits 75 verzeichnet. Britische Banken müssen Kunden im Falle von Betrug umgehend entschädigen, es sei denn, sie können Selbstverschulden nachweisen oder der Fall liegt mehr als 13 Monate zurück. Auch alle dadurch verursachten Gebühren oder Zinskosten müssen erstattet werden. FCA-Chef Andrew Bailey sagte vor dem Finanzausschuss des Unterhauses, er sei beunruhigt über die Schwächen der IT-Systeme der Banken. Je komplexer die Systeme seien, desto mehr Angriffspunkte böten sich den Cyberkriminellen. Andrew Tyrie, der Vorsitzende des Ausschusses, sagte, es handele sich lediglich um den jüngsten Fall auf einer langen Liste. Immer wieder hätten tausende Bankkunden unter Unsicherheit und Betriebsstörungen zu leiden. “Wir können nicht so weitermachen”, sagte Tyrie. Er werde Higgins anschreiben, um in Erfahrung zu bringen, wie die Bank solche Attacken künftig vermeiden wolle.Alles in allem hat die Tesco Bank 7,6 Millionen Kunden. Das Institut hat auch Sparpläne und Hypothekenkredite im Programm.