Handy schlägt PC im Bankgeschäft
tl Frankfurt – Smartphones und Tablets werden in Deutschland erstmals am häufigsten für Bankgeschäfte genutzt. Das Mobile Banking hat damit 2019 erstmals den PC überholt. Damit folgten die Bundesbürger dem weltweiten Trend, heißt es in einer Untersuchung der Unternehmensberatung Bain & Company. Darin wurden weltweit 134 000 Bankkunden befragt, darunter 7 600 in Deutschland.Kunden der Direktbanken ING und DKB haben in der Umfrage eine hohe Kundenzufriedenheit erreicht. “Viele Kreditinstitute erweitern ihr digitales Angebot und können damit offenkundig bislang skeptische Kunden überzeugen”, stellt Bain-Partner Dirk Vater fest. Etwa 70 % der Befragten interessieren sich für zusätzliche Dienstleistungen von Banken. Der Auf- und Ausbau solcher zusammenhängender Systeme könne die Kundenbindung stärken, schreiben die Berater.Die Digitalisierung des Bankbetriebs führe zu transparenten Angeboten und Konditionen, sagte Bain-Partner und Branchenexperte Markus Bergmann. “Und damit sinkt die Hemmschwelle, sich für Finanzprodukte jenseits der Hausbank zu entscheiden.” Laut Bain-Studie entschieden sich 2019 bei einigen Banken in Deutschland mehr als die Hälfte der Kontoinhaber für ein neues Finanzprodukt von der Konkurrenz. “Die stille Abwanderung nimmt Züge einer Massenbewegung an”, sagt Bergmann. Zunehmend werden Fintechs zu ernstzunehmenden Wettbewerbern der Banken. So gibt nahezu jeder zehnte 25- bis 34-jährige Befragte in Deutschland an, sein Giro- oder Sparkonto bei der Digitalbank N26 eröffnet zu haben. Generell wären in dieser Altersklasse mittlerweile fast 40 % bereit, ein Produkt von einem Fintech zu erwerben. Über alle Altersstufen hinweg sind es 30 %.Unter den 18- bis 24-Jährigen könnten sich hierzulande rund zwei Drittel der Befragten vorstellen, ihre Geldgeschäfte über Amazon, Facebook oder Google abzuwickeln. Zwar gebe es aktuell noch keine entsprechenden Banking-Angebote von Technologiekonzernen, so Bergmann. “Doch die hohe Wechselbereitschaft ist eine latente Gefahr. Je einfacher und überzeugender die Kreditinstitute ihr digitales Angebot gestalten, desto gelassener können sie möglichen Vorstößen neuer Konkurrenten entgegensehen.”