Hannover Finanz als Nachfolger

"Starke Nachfrage von Familienunternehmen" - Längere Haltedauer als üblich

Hannover Finanz als Nachfolger

wb Frankfurt – Der deutsche Private-Equity-Pionier Hannover Finanz registriert eine starke Nachfrage von Familienunternehmen nach Beteiligungsfinanzierungen. Mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen regeln ihre Nachfolge und verbreiterten ihren Gesellschafterkreis. Hannover Finanz punkte bei mittelständischen Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen sowie der Bereitschaft zu langfristigen Engagements, sagte Andreas Schober, der Vorstandssprecher der Gruppe. Mit ihren “Partnerschaften”, die im Schnitt acht Jahre dauerten, liege Hannover Finanz weit über dem Durchschnitt der Branche mit 4,5 Jahren Haltedauer.Die 1979 gegründete Hannover Finanz nennt hauptsächlich Wachstumsfinanzierungen und Nachfolgeregelungen solider mittelständischer Unternehmen mit Umsatzgrößen von 20 Mill. bis 500 Mill. Euro als Beteiligungsanlässe. Neben Mehrheiten übernimmt die Gruppe auch Minoritäten. Größte Gesellschafter sind mit je 25 % Management und Hannover Rück. Grundlage der auf Langfristigkeit angelegten Beteiligungen bei mittelständischen Unternehmen sind neun aktive Evergreen-Fonds mit unbegrenzter Laufzeit.Im vorigen Jahr wurden im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs fünf und dieses Jahr bisher zwei neue Beteiligungen eingegangen. Vier davon stünden im Zusammenhang mit Nachfolgen. Aktuell engagieren sich die Niedersachsen am Hamburger Familienunternehmen Mackprang mit 56 %. 204 Mill. Euro stünden für Neuinvestitionen bereit.Die Unabhängigkeit von Bankkrediten und die rechtzeitige Lösung von Nachfolgefragen stünden auf der Agenda bei den Unternehmen, sagt Schober. Mittelstandsanleihen seien dabei keine Konkurrenz. Mit einer “Investitionspolitik des langen Atems” hänge es auch zusammen, dass Hannover Finanz vermehrt Anfragen von Familienfirmen erhalte.Im abgelaufenen Jahr wurden die Veräußerungsgewinne verdoppelt und fünf Neuinvestitionen über54,9 Mill. Euro getätigt. Dazu gehören der Chemiedistributeur Biesterfeld, der Werkzeugspezialist Cemec, der Anbieter von Dokumentenmanagementsystemen Dicom, Media-Concept, ein Online-Händler für Druckerzubehör und der Hersteller von Kabelschutz- und Leitungsschutzsystemen Flexa. In drei Folgeinvestitionen flossen 8,2 Mill. Euro. Verkauft wurde “sehr erfolgreich” der Telekomausrüster Keymile nach vier Jahren an die Beteiligungsgesellschaften Riverside und Halder. Insgesamt ging es um 27 Mill. Euro aus zwei Veräußerungen und 20 Mill. Euro in fünf Teilrückführungen. Das investierte Kapital stieg auf 380 Mill. Euro. Der Überschuss ging aber von 30,7 Mill. auf 25,6 Mill. Euro zurück. Alle 49 Portfoliofirmen zusammen setzten 4,5 Mrd. Euro mit 20 000 Beschäftigten um.—– Bericht zu Mackprang Seite 13