Assekuranz

Hannover Rück auf Kurs in Richtung Rekordgewinn

Die Hannover Rück hat in den ersten sechs Monaten mehr als die Hälfte des 2023 erwarteten Gewinns eingefahren. Der Rückversicherer profitiert von einer bislang moderaten Großschadenbelastung, allerdings steht die Hurrikan-Saison noch bevor.

Hannover Rück auf Kurs in Richtung Rekordgewinn

Hannover Rück auf Kurs in Richtung Rekordgewinn

Quartalsergebnis übertrifft Erwartungen – Großschadenbelastungen im Budgetrahmen

Die Hannover Rück hat in den ersten sechs Monaten mehr als die Hälfte des 2023 erwarteten Gewinns eingefahren. Der Rückversicherer profitiert von einer bislang moderaten Großscha­denbelastung, allerdings steht die Hurrikan-Saison noch bevor. Das bis­herige Ergebnisziel hat die Talanx-Tochter nicht erhöht.

ste Hamburg

Die Hannover Rück sieht sich nach dem ersten Halbjahr auf Kurs, ihre Geschäftsjahresziele 2023 zu erreichen. Sie sehen unter anderem ein weiteres Rekordergebnis von mindestens 1,7 (i.V. 1,41) Mrd. Euro vor. Das Dax-Unternehmen, das mit einem Anteil von 50,2% zum Mehrmarkenversicherer Talanx gehört, übertraf mit einem im zweiten Quartal um 23% auf 476 Mill. Euro erhöhten Gewinn die Konsensschätzung von Analysten, die bei 444 Mill. Euro lag. Nach den ersten sechs Monaten hat der weltweit drittgrößte Rückversicherer mit 960 (815) Mill. Euro über die Hälfte des Gewinnziels im laufenden Jahr verbucht.

Die Hannover-Rück-Aktie, die Anfang Juni bei über 205 Euro ein Allzeithoch markiert hatte, ging bei 194,40 Euro mit einem Plus von 1,4% aus dem Handel. Die DZ Bank, die das Papier bei einem von 215 auf 219 Euro erhöhten Kursziel unverändert zum Kauf empfiehlt, erklärte, der Rückversicherer habe "ein unspektakuläres, aber solides" Quartalsergebnis erreicht. Dieses lasse das Gewinnziel 2023 zunehmend konservativ erscheinen, auch wenn die Hurrikan-Saison noch bevorstehe und Ergebnisbelastungen durch Bewertungskorrekturen von Immobilien und Private-Equity-Fonds zu erwarten seien.

Das Gewinnziel der Hannover Rück in diesem Jahr steht unter anderem unter dem Vorbehalt, dass die Großschadenbelastung den auf 1,725 Mrd. Euro erhöhten Budgetwert nicht wesentlich übersteigt. In den ersten sechs Monaten blieben die Großschäden in der Schaden-Rückversicherung mit 607 (850) Mill. Euro innerhalb des Budgetrahmens für diesen Zeitraum von 751 Mill. Euro. Auf der Großschadenliste des dritten Quartals dürften absehbar die Waldbrände auf Rhodos und in anderen Teilen Südeuropas, die Überschwemmungen in Slowenien sowie der Brand auf dem vor der niederländischen Nordseeküste havarierten Autofrachter "Fremantle Highway" landen, wie Hannover-Rück-Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel in einer Telefonkonferenz ankündigte, ohne konkrete Schadenschätzungen abzugeben. Mögliche Wertberichtigungen auf Immobilien und Private-Equity-Beteiligungen von unter 200 Mill. Euro in beiden Bereichen würden die bisherigen Ergebniserwartungen nicht beeinflussen, fügte er hinzu.

Verbesserte Konditionen setzte die Hannover Rück bei der Vertragserneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juli durch. In der Runde, in der es um Verträge im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika sowie um Teile des Spezialgeschäfts ging, stieg das erneuerte Volumen um 12,6%, während die Preise des erneuerten Geschäfts um 4,8% höher lagen.

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