ste Hamburg – Die Hannover Rück hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und sieht auch 2016 einem Milliardengewinn entgegen. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer, der nach dem vierten Rekordjahr in Folge für 2015 erstmals in der 50-jährigen Unternehmensgeschichte mit 1,15 Mrd. Euro einen Milliardengewinn verbuchte, erklärte bei der Vorlage seiner Neunmonatszahlen, man befinde sich “auf sehr gutem Weg”, das Gewinnziel von mindestens 950 Mill. Euro in diesem Jahr zu erreichen. Finanzchef Roland Vogel sagte in einer Telefonkonferenz, es sei bei einem Großschadenbudget, das bei weitem nicht ausgeschöpft werde, nicht auszuschließen, “dass schlaue Leute wie Analysten am Ende recht haben”.Marktexperten trauen der Talanx-Tochter 2016 einen Gewinn von rund 1,04 Mrd. Euro zu. Vogel erklärte mit Blick auf die diesjährigen Belastungen durch Großschäden, für den Rest des Jahres stehe im Budget noch ein Puffer von rund 430 Mill. Euro zur Verfügung. Knapp 100 Mill. Euro veranschlagt die Hannover Rück nach vorläufigen Schätzungen für den Hurrikan “Matthew”, der im Oktober über die Karibik und Teile der USA hinweggezogen war. Einschließlich des jüngsten Erdbebens in Italien könnte sich zum Jahresende ein ungenutztes Budget von rund 300 Mill. Euro ergeben, so Vogel. Nach den ersten neun Monaten beläuft sich die Schadenbelastung auf gut 393 (i.V. 436) Mill. Euro. Anteilig budgetiert waren für diesen Zeitraum 621 Mill. Euro.Der Finanzvorstand fügte hinzu, die Wahrscheinlichkeit, für 2016 eine Basis- und auch eine Sonderdividende in Vorjahreshöhe auszuschütten, sei durch das sehr gute dritte Quartal nochmals gestiegen. “Fantasie nach oben” wollte Vogel allerdings nicht anregen. Für 2015 hatte die Hannover Rück eine um 25 Cent auf 3,25 Euro je Aktie erhöhte Dividende sowie eine ebenfalls um 25 Cent auf 1,50 Euro je Titel gestiegenen Bonusdividende gezahlt. Vogel betonte das trotz der Ausschüttung von 573 Mill. Euro auf 8,8 (Ende 2015: 8,1) Mrd. Euro gestiegene Eigenkapital der Hannover Rück.Anleger reagierten erfreut: Die Aktie der Hannover Rück zog als größter Tagesgewinner im MDax um 4,9 % auf 105,35 Euro an. Der Konzern, der im dritten Quartal einen um fast ein Fünftel auf 304 Mill. Euro gestiegenen Gewinn verbuchte und auch die kombinierte Schaden-Kosten-Quote in der Schadenrückversicherung auf 94,4 (95,8) % verbesserte, stellte für 2017 einen Nettogewinn von mehr als 950 Mill. Euro bei einem unveränderten Großschadenbudget von 825 Mill. Euro in Aussicht. Finanzchef Vogel ergänzte, durch die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten erwarte die Hannover Rück keinen Gegenwind. Für die Hannover Rück sind die USA der wichtigste Einzelmarkt. Rund 30 % des Konzernprämienvolumens entfallen auf die USA.