Versicherer

Hannover Rück bekräftigt Ausblick für 2021

Die Hannover Rück hat bei der Präsentation der Ergebnisse der Vertragserneuerung in der Schadenrückversicherung zum 1. Ja­nuar 2021 ihren im November 2020 präsentierten Ausblick für das Ge­schäftsjahr 2021 bekräftigt.

Hannover Rück bekräftigt Ausblick für 2021

ste Hamburg

Die Hannover Rück hat bei der Präsentation der Ergebnisse der Vertragserneuerung in der Schadenrückversicherung zum 1. Ja­nuar 2021 ihren im November 2020 präsentierten Ausblick für das Ge­schäftsjahr 2021 bekräftigt. „Der po­si­tive Trend aus der Erneuerungsrunde zum 1. Januar sollte sich auch in den unterjährigen Erneuerungs­runden fortsetzen“, sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz mit Blick auf die Prognose. Die deutlichen Preissteigerungen in vielen Sparten auf der Erstversicherungsseite würden­ sukzessive auch die Raten in der Rückversicherung unterstützen. „Hier profitieren wir direkt über proportionale Deckungen.“

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer stellt für 2021 einen Konzernüberschuss zwischen 1,15 Mrd. und 1,25 Mrd. Euro in Aussicht, der nach dem auf Basis vorläufiger Zahlen ermittelten Gewinnrückgang im vergangenen Jahr um mehr als 30% auf 883 Mill. Euro an den bisherigen Rekordwert von 1,28 Mrd. Euro aus dem Jahr 2019 heranreichen könnte. Mit dem 2020 verbuchten Gewinn, der mit einer währungskursbereinigt um rund 12% auf 24,8 Mrd. Euro gestiegenen Bruttoprämie sowie mit einer Kapitalanlagerendite aus selbst verwalteten Kapitalanlagen von 3,0% einherging, lag die Hannover Rück über der Herbstprognose von gut 800 Mill. Euro und auch über der Konsensschätzung der Analysten.

Aktie legt deutlich zu

Die Aktie der Hannover Rück legte am Donnerstag um 3,1% auf 137,10 Euro zu und gehörte zu den größten Tagesgewinnern im MDax. Die Talanx-Tochter teilte mit, in der Er­neuerungsrunde ein währungsbereinigtes Prämienwachstum in der Schadenrückversicherung von 8,5% verbucht zu haben. Dabei sei ein Preisanstieg des erneuerten Ge­schäfts von 5,5% erreicht worden. Als Haupttreiber der Preisentwicklung nannte die Hannover Rück neben hohen Groß- und Frequenzschäden in unterschiedlichen Regionen die niedrigen Zinsen sowie Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie. Vom Prämienvolumen des Vorjahres von 11,53 Mrd. Euro in der traditionellen Schaden-Rückversicherung hatten zum 1. Januar Verträge mit einem Prämienvolumen von 7,75 Mrd. Euro oder 67% des Geschäfts zur Erneuerung angestanden. Inklusive der Zuwächse von knapp 1,4 Mrd. Euro aus neuen Verträgen sowie aus veränderten Preisen und Anteilen belief sich das er­neuerte Prämienvolumen auf 8,41 Mrd. Euro.

Für tatsächliche und erwartete Schäden infolge der Pandemie legte der Rückversicherer 2020 insgesamt 1,21 Mrd. Euro zurück. Im vierten Quartal kamen zusätzliche Rückstellungen von 350 Mill. Euro hinzu, wobei die Schadenschätzung für die Schaden-Unfall-Sparte mit rund 250 Mill. Euro höher als zuletzt erwartet ausfiel. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich im Ge­samtjahr 2020 auf 101,6 (i.V. 98,2)% und lag damit über dem Zielwert von höchstens 97%. Für den Leben-Kranken-Bereich wurden den Angaben zufolge im Schlussquartal, vor allem für das US-Geschäft, zu­sätzlich 100 Mill. Euro reserviert. Insgesamt fielen 2020 in dem Bereich geschätzte Belastungen im Zusammenhang mit der Pandemie von 261 Mill. Euro an, in der Schaden-Unfall-Sparte von 950 Mill. Euro.

Henchoz stellte für 2020 die Ausschüttung einer Basisdividende von 4 Euro je Aktie in Aussicht. Ob es auch wieder eine Sonderausschüttung geben werde, ließ er offen. Man werde noch die Wachstumsmöglichkeiten für 2021 und 2022 prüfen. Endgültige Aussagen zur Dividende für 2020 soll es bei der Vorlage des Geschäftsberichts am 11. März geben.

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