Hannoversche Volksbank sieht sich für Wachstum gerüstet

Die Hannoversche Volksbank sieht sich nach der Eigenmittelstärkung 2024 für weiteres Wachstum gerüstet. Das Institut zeigt sich auch offen für Fusionen.

Hannoversche Volksbank sieht sich für Wachstum gerüstet

Hannoversche Volksbank sieht sich für Wachstum gerüstet

Vorstandschef: Guter Zwischenschritt bei Eigenmittelstärkung

ste Hamburg

Weil der Zinsaufwand stärker als der Zinsertrag stieg, hat die Hannoversche Volksbank im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Ergebnis Federn gelassen. Ein um 2,2% geschrumpfter Zinsüberschuss trug neben gestiegenen Aufwendungen dazu bei, dass das Betriebsergebnis vor Bewertung um 5,4% auf 85,7 Mill. Euro oder gemessen an der Durchschnittsbilanzsumme auf 0,93 (i.V. 1,01)% sank.

Im laufenden Jahr will sich die mit einer Bilanzsumme von 8,8 Mrd. Euro größte genossenschaftliche Primärbank in Norddeutschland wieder „in Richtung 1%“ bewegen, wie Vorstandschef Jürgen Wache anlässlich der Zahlenvorlage im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagte. Man brauche die Eins vor dem Komma, um mit Blick auf das Wachstum ausreichend Gewinne thesaurieren zu können. 2025 kalkuliert die Bank mit einem Wachstum um jeweils 4% im Kredit- und Einlagengeschäft.

Dividende stabil

Dank des Betriebsergebnisses aus dem Vorjahr sowie der Zeichnung weiterer Geschäftsanteile durch die Mitglieder habe man die Eigenmittel um fast 100 Mill. Euro erhöhen können. Die Gesamtkapitalkennziffer sei von 15,1% auf 16,3% gestiegen, so Wache, der von einem „guten Zwischenschritt“ sprach. Mit diesem Niveau könne die Bank wachsen und sei für steigende Eigenkapitalanforderungen gerüstet. Aus dem Jahresüberschuss von 16,8 (16,6) Mill. Euro will das Institut, das die Mitgliederzahl 2024 um 0,4% auf 127.640 leicht steigerte, wieder eine Dividende von 5,5% ausschütten.

Beim Neukreditgeschäft sieht Wache die Talsohle durchschritten. Im vergangenen Jahr habe man mehr als 3.000 Kredite mit einem Volumen von 1,3 Mrd. Euro vereinbart, ein Zuwachs um netto 220 Mill. Euro. Mit dem Wachstum sei man angesichts der Rahmenbedingungen zufrieden, sagte der Volksbank-Chef. Die Impulse kamen vor allem aus dem Geschäft mit privaten Baufinanzierungen und gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft. Das Bewertungsergebnis einschließlich Kreditrisikovorsorge drückte mit 18,2 (9,0) Mill. Euro stärker auf das Ergebnis. In diesem Jahr plant die Bank, die eine Anhebung der Kontogebühren ihrer rund 24.000 Firmenkunden vorbereitet, mit einem Vorsorgeniveau in etwa gleicher Höhe wie 2024. Eine Anhebung der Kontopreise für Privatkunden im vergangenen Jahr habe zu keinen Kündigungen der Verbindungen geführt, so Wache.

Offen für Fusionen

Derweil zeigt sich die Hannoversche Volksbank offen für Zusammenschlüsse mit anderen Genossenschaftsinstituten innerhalb der Metrolregion Hannover. Er würde es begrüßen, wenn die Banken in der Region die aktuelle demografische Phase für Überlegungen nutzten, Kräfte zu bündeln, erklärte Wache. Betriebswirtschaftlich gehe es allen Häusern in der Region gut, ein „Sorgenkind“ gebe es derzeit nicht. Kundenansprüche, technologische Anforderungen sowie der Bedarf an Spezialisten erforderten aber gewisse Betriebsgrößen, um im Wettbewerb bestehen zu können. „An Betriebsgrößen können wir noch etwas arbeiten", so Wache. Fusionsverhandlungen stehen für die Hannoversche Volksbank aktuell aber nicht auf der Agenda, wie der Vorstandsvorsitzende hinzufügte.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.