Daniel BrudererCo-Niederlassungsleiter Globalance Invest, eine Zweigniederlassung der Privatbank Donner & ReuschelDie Zukunft ist früher erkennbar, als wir gemeinhin glauben. Spätestens seit den 1990er Jahren war klar gewesen, dass sich die Automobilindustrie auf eine Welt mit weniger schädlichen Emissionen einstellen muss. Trotzdem stemmten sich zahlreiche, wenn auch längst nicht alle Hersteller mit aller Lobby-Kraft (und mehr, wie wir nun wissen) gegen diesen Megatrend. Zukunftsorientierte Investoren haben solche “Bremser” gemieden.Die epidemieartige Zunahme krankhaft übergewichtiger Menschen mit Folgekrankheiten wie Diabetes ist auf die stark wachsende Mittelklasse in Schwellenländern zurückzuführen. Die Nahrungsmittelbranche ist nicht erst seit gestern gefordert, ihre Produkte gesünder zu machen. Trotzdem reagieren viele Firmen erst, wenn Skandale die Umsätze schwächen oder Gesetze drohen, wie das Beispiel der Zuckersteuer auf Süßgetränke zeigt. Zukunftsorientierte Investoren haben “Junk-Food” gemieden.Jede Google-Abfrage, jedes Facebook-Bild oder Youtube-Video benötigt Strom. Wäre das Internet ein Land, wäre es der fünftgrößte Energieverbraucher. Die Datenmenge im World Wide Web verdoppelt sich alle vier Monate. Wer bei der Digitalisierung weiter mit vorn dabei sein will, muss diesem Stromverschleiss Einhalt gebieten können. Zukunftsorientierte Anleger haben auf “Stromsparer” gesetzt, die den Wettbewerb mit ihren klugen Systemen zur gleichzeitigen Steigerung der Daten- und Energieeffizienz anführen. Megatrends sind global und langanhaltend. Als Teil unserer Recherche fragen wir: Welche Unternehmen sind fit für diese schwierige, widersprüchliche Zukunft? Dabei hilft uns die Natur der wichtigsten, weltweiten Megatrends: Sie sind gut erkennbar, stetig und langanhaltend. Darunter fallen demografische Veränderungen, Urbanisierung in den Schwellenländern, Klimawandel, Verkehrs- und Energiewenden, Ressourcenknappheit sowie Digitalisierung. Es gilt, die Wechselwirkung zwischen diesen Megatrends und Wirtschaft, Gesellschaft sowie Umwelt laufend systematisch zu analysieren und zu verstehen.Zukunftsorientierte Investoren fragen: Welche Unternehmen sind dank ihren Dienstleistungen und Produkten Teil der Lösung, nicht Teil des Problems?Es braucht eine systematische Suche mit ausgeprägtem Spürsinn, um die Zukunftbeweger zu finden, die diese wichtigen globalen Herausforderungen erfolgreich meistern können. Es sind die Firmen, die die Zeichen der Zeit erkennen. Sie legen transparent und ehrlich dar, welche Themen sie in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern am meisten fordern. Und sie erklären überzeugend, wie sie diese Themen zu Chancen ihrer Geschäftsstrategien machen.Der Globalance Footprint steht für eine Weiterentwicklung der herkömmlichen vergangenheitsbezogenen Analysen, wie sie im Finanzsektor noch immer mehrheitlich eingesetzt werden: Unser Ansatz ist dagegen vorausschauend und legt großes Gewicht auf die Dimensionen Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit.Das Anwenden eines systematischen Bewertungsrasters für alle Investments in allen Vermögensklassen ist eine Grundvoraussetzung. Dieses muss so objektiv und nachvollziehbar wie möglich aufgebaut sein und sich nach anerkannten, dringlichen Zielen in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt richten. Transparenz gibt Sicherheit: Neben der vollständigen Integration in den Anlageprozess ist entscheidend, dass Kundinnen und Kunden die größtmögliche Transparenz erhalten. Daraus entsteht ein Gefühl der Sicherheit, dessen Bedeutung für die Kundenzufriedenheit nicht zu hoch gewertet werden kann.Das eigentliche Reporting ist geprägt von Einfachheit und aussagekräftigen Visualisierungen. Eine digitale Online-Plattform ermöglicht den intuitiven Zugang zu den Anlagen in Worten, Zahlen, Bildern und mit Grafiken.Zukunftsfähigkeit beeinflusst Wertentwicklung positiv: Unsere Erfahrung zeigt eindrücklich, dass diese systematische Überprüfung der Zukunftsfähigkeit als integraler Bestandteil einer Anlagestrategie sich auszahlt. Zum einen ist sichergestellt, dass Unternehmen mit problematischen Geschäftsmodellen und großen ökonomischen Zukunftsrisiken nicht Eingang in die Portfolios der Kunden finden.Es war werterhaltend, keine Firmen mit Kohle oder Ölreserven zu halten. Es hat geholfen, keine Energieversorger im Depot zu haben, welche auf Kernkraft setzten. Es war klug, keine Automobilhersteller im Depot zu haben, welche nicht vom Primat des Verbrennungsmotors abweichen wollten. Es hat sich gelohnt, in den Jahren nach der Finanzkrise nicht in Universalbanken zu investieren, die nicht aus der Vergangenheit lernen wollten.Zum anderen ist die (Anlage-)Welt voller Zukunftbeweger mit wachsenden Märkten für ihre innovativen Geschäftsmodelle und positiven Produkte und Leistungen.Neue Unternehmen aus der IT-Welt drängen mit Mobilitätslösungen für die Bewohner von Megacitys auf die Märkte. Führende Unternehmen in der Nahrungsmittelindustrie verbessern einerseits die Rezepturen ihrer Produkte. Rund um diese Datenwolken entwickeln Zukunftbeweger-Unternehmen Plattformen, welche es Klein- und mittelgroßen Unternehmen ermöglichen, mit völlig neuen Geschäftsmodellen auf den Markt zu treten.Ob Aktien, Anleihen, Realanlagen oder Immobilien, es zahlt sich aus, nur in Anlagen zu investieren, welche nach gründlicher Überprüfung als fit für die Zukunft bezeichnet werden können. Anlegerinnen und Anleger suchen Zukunftsorientierung, Wirkung, Nachhaltigkeit und Transparenz. Die Vermögensverwaltung muss das bieten können.