Hauck & Aufhäuser kauft in Irland zu
Nach der Integration des Luxemburger Geschäfts von Sal. Oppenheim im vergangenen Jahr setzt Hauck & Aufhäuser die Internationalisierung fort. Mit dem Kauf der irischen Crossroads Capital Management erweitert die Gesellschaft ihr Serviceangebot und stärkt ihre Präsenz in der Hedgefonds-Hauptstadt Dublin.Von Anna Sleegers, FrankfurtDie zum chinesischen Mischkonzern Fosun gehörende Hauck & Aufhäuser Privatbankiers weitet ihr Angebot im Bereich Asset Servicing aus. Wie Vorstandsmitglied Holger Sepp im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagt, übernimmt die Gesellschaft über ihre Luxemburger Tochtergesellschaft Hauck & Aufhäuser Fund Services S.A. die Mehrheit an der irischen Crossroads Capital Management Limited. Der Anbieter von alternativen Investmentfonds habe sich auf eine Reihe von Dienstleistungen für Investmentmanager und Fondspromoter in Europa spezialisiert.Noch ist die Übernahme nicht abgeschlossen. Wenn die Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörden vorliegen, will Hauck & Aufhäuser noch in diesem Jahr beginnen, das nicht nur im geografischen Sinne, sondern auch mit Blick auf die Zielgruppe erweiterte Angebot zu vermarkten. Denn nach Luxemburg, wo Hauck & Aufhäuser bereits im vergangenen Jahr ihre Präsenz durch die Integration der beiden Fondsdienstleistungstöchter von Sal. Oppenheim stärkte, ist Irland der wichtigste Knotenpunkt für die Auflage und den Vertrieb von Investmentfonds. Insbesondere die Hedgefondsbranche hat Dublin zu ihrer Hauptstadt auserkoren. In der Summe wird dort ein Kundenvermögen von 4,6 Bill. Euro verwaltet. “Aus diesem Grunde wollten wir diesen strategischen ersten Schritt nach Irland gehen, den wir über diese Akquisition realisieren konnten”, unterstreicht Sepp, der im Vorstand für die Ressorts Asset Servicing und Private Banking verantwortlich ist.Der Geschäftsführer und künftige Mitgesellschafter Donnacha Loughrey und ein Team von zehn Mitarbeitern von Crossroads Capital Management bleiben an Bord und wollen Sepp zufolge das Wachstum von Irland aus vorantreiben. Nach einer starken Wachstumsphase auf ihrem Heimatmarkt habe die Gesellschaft einen Partner gesucht, um das Geschäft zu internationalisieren.Fündig wurden die Iren bei einer Gesellschaft, die selbst nicht zu den ganz großen Adressen zählt. Hauck & Aufhäuser versucht vielmehr, sich als Nischenanbieter zu behaupten in einem Markt, der sich durch den zunehmenden Kostendruck im Assetmanagement rapide wandelt. Das Angebot umfasst von der Fondsadministration über das Reporting und die Verwahrung sowie die grenzüberschreitende Begleitung in den abgedeckten Märkten Luxemburg, Deutschland und bald auch Irland alles, was Assetmanager und institutionelle Investoren benötigen. Zielgruppe seien all jene Adressen, die mangels Größe bei den globalen Verwahrstellen durchs Raster fallen:”Wir können kleineren und mittelgroßen Kunden ein individuelles Angebot unterbreiten.” Man spricht DeutschDas fange bei der Sprache an. Auf Wunsch könne der gesamte Service auf Deutsch erfolgen, um Reibungsverluste zu vermeiden. Auch sei der Qualitätsanspruch höher, als dies im Massengeschäft zu leisten sei. Und schließlich programmiere Hauck & Aufhäuser den Kunden die erforderlichen Schnittstellen zu der von ihr genutzten Reporting-Software.Per Ende April verwaltete Hauck & Aufhäuser 75 Mrd. Euro an Sachwerten und 49 Mrd. Euro an liquiden Assets. Von dem insgesamt verwalteten Kundenvermögen von 124 Mrd. Euro entfallen 57 Mrd. Euro auf Deutschland und 67 Mrd. auf Luxemburg, wo Hauck & Aufhäuser nicht nur als Verwahrstelle auftritt, sondern auch Fondsadministration und alternative Investmentfonds anbietet, die hierzulande in der Regel als KVG (Kapitalverwaltungsgesellschaften) und in Luxemburg als Manco (Management Company) bezeichnet werden.