Nach Rückzug vom Elbtower

HCOB findet neuen Firmensitz

Ein Jahr nach dem Rückzug vom Elbtower-Mietvertrag hat die Hamburg Commercial Bank einen neuen Ort für ihren künftigen Hauptsitz gefunden.

HCOB findet neuen Firmensitz

HCOB findet neuen Firmensitz

ste Hamburg

Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat nach dem vor Jahresfrist bekannt gewordenen Verzicht auf einen Umzug in das geplante, aber vorläufig nicht weiter gebaute Elbtower-Hochhaus in Hamburg einen neuen Standort für ihren künftigen Unternehmenssitz gefunden. Nach Angaben des Immobilienentwicklers Tishman Speyer wird das Ende 2018 aus der Privatisierung der HSH Nordbank hervorgegangene Institut Mitte 2026 in das ehemals durch die Warenhauskette Kaufhof genutzte historische Klöpperhaus im Zentrum Hamburgs einziehen. Die HCOB werde in dem „Ajour“-Projekt auf vier Etagen eine Fläche von 13.400 Quadratmetern belegen. Das 2022 durch Tishman Speyer erworbene, denkmalgeschützte Gebäude soll auf eine vermietbare Gesamtfläche von insgesamt 34.000 Quadratmetern kommen.

Die Bank erklärte auf Anfrage, dass in dem Gebäude die rund 750 Beschäftigten am Standort Hamburg arbeiten werden. Es bestehe ein langfristiger Mietvertrag. Die bisherige Konzernsitz-Immobilie am einige hundert Meter entfernten Gerhart-Hauptmann-Platz, zu der auch eine Einkaufspassage gehört, hatte die Stadt Hamburg im vorigen Herbst zu einem Preis von 112,5 Mill. Euro aus der Insolvenz einer Signa-Tochter des österreichischen Bauunternehmers René Benko erworben. Auch der im Rohbau nur halbfertige Elbtower, der nach seiner zunächst geplanten Fertigstellung 2025 Sitz der HCOB werden sollte, war ein Projekt der Signa-Gruppe.

Rückzug vom Elbtower

Die HCOB war im Januar 2024 einige Wochen nach dem Baustopp am Elbtower von dem Mietvertrag zurückgetreten. Die Bank hatte ihr 1972 im Auftrag des Vorgängerinstituts Hamburgische Landesbank errichtetes Hauptsitz-Gebäude Ende 2020 an die Signa-Gruppe verkauft. Die achtgeschossige Immobilie mit mehr als 30.000 Quadratmetern Fläche war nach dem Verkauf der stark geschrumpften HSH Nordbank durch Hamburg und Schleswig-Holstein für die HCOB zu groß. Im Elbtower wurden 13.000 Quadratmeter Bürofläche angemietet.

Für den Weiterbau des Hochhauses am Rande der Hamburger HafenCity, das nach ursprünglichen Plänen mit mehr als 60 Stockwerken und einer Höhe von 245 Metern das dritthöchste Gebäude in Deutschland werden soll, zeichneten sich zuletzt Perspektiven ab. Kurz vor Weihnachten wurde eine Exklusivvereinbarung des Insolvenzverwalters Torsten Martini von der Kanzlei Görg mit dem Hamburger Immobilienunternehmer Dieter Becken bekannt, über Details eines Kaufvertrags zu verhandeln. Im Gespräch ist, dass ein neues Naturkundemuseum als Mieter in den Sockel des Wolkenkratzers einzieht.

Als designierter Ankermieter der Klöpperhaus-Immobilie ließ sich die HCOB durch Immobilienexperten von BNP Paribas Real Estate sowie rechtlich durch Möhrle Happ Luther begleiten. Berater von Tishman Speyer war laut Mitteilung die Kanzlei Linklaters.

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