Hedgefonds profitieren von Kurskapriolen
Bloomberg New York – Dank der schnellsten Börsenkorrektur in der Geschichte stehen Hedgefonds, die kurzfristigen Trends folgen, vor ihrem besten Quartal seit 2016. Sie profitieren von Kurskapriolen bei Aktien, Anleihen und Rohstoffen, während die Volatilität Rekordwerte erreicht und die Liquidität rasch schwand. Die Quants – eine Untergruppe der Terminhandelsberater (CTAs) – können Multi-Asset-Trends im rasanten Tempo abbilden und nutzen Futures-Kontrakte, um über ein paar Tagen auf die Tendenz zu handeln. In schnelllebigen Märkten wie in der aktuellen Coronakrise zahlt sich diese Art des regelbasierten Handels aus.Anleihen legen an einem Tag eine Rally hin und brechen am nächsten Tag ein. Öl verzeichnet einen rekordträchtigen Eintagesgewinn in einer Woche mit sagenhaften Verlusten. Aktien schnellen hoch, sacken ab und erholen sich dann wieder dank neuer Stimuli der US-Notenbank Federal Reserve. Von all diesen Ausschlägen profitieren kurzfristige CTAs – nach Jahren der Underperformance gegenüber Quants, die längerfristigen Trends folgen. Da Investmentbanken aufgrund strengerer Nach-Krisen-Vorschriften weniger bereit sind, einen Handel in beide Richtungen zu gewährleisten, ist die Liquidität zuletzt rapide ausgetrocknet, was die Kursbewegungen noch verstärkt hat. Hochfrequenzhändler und Hedgefonds könnten Banken als Marktmacher helfen. Aber wenn die Volatilität zunimmt, verschwinden sie tendenziell, da Hedgefonds nicht verpflichtet sind, Märkte zu machen.