Die Swiss Life hat in den ersten drei Monaten des Jahres 1 Mrd. sfr weniger Prämien eingenommen als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Verantwortlich für diesen starken Rückgang ist den Angaben zufolge der Heimatmarkt, in dem die Prämien sogar um 1,3 Mrd. sfr abgenommen haben.

Die Swiss Life steht im Geschäft mit der obligatorischen beruflichen Altersvorsorge in der Schweiz auf der Bremse. Hier bietet der Konzern den vornehmlich kleinen Unternehmenskunden zwei grundsätzlich verschiedene Lösungen an. Im sogenannten „teilautonomen“ Geschäft tragen die bei der Swiss Life angeschlossenen betrieblichen Vorsorgeeinrichtungen das Anlagerisiko selbst, während dieses im sogenannten „Vollversicherungsmodell“ von der Swiss Life getragen wird. Das Vollversicherungsmodell bindet mehr Kapital, und die Renditemöglichkeiten sind mit Blick auf die ultratiefen Zinsen und die gesetzlichen Mindestzinsvorschriften stark eingeschränkt. Vom gesamten Prämienvolumen der Swiss Life von 6,8 Mrd. sfr im ersten Quartal entfallen 63% auf den Schweizer Markt.

Vor zwei Jahren hatte Axa das Vollversicherungsgeschäft in der Schweiz als Hauptkonkurrent von Swiss Life aufgegeben. In der Folge übernahm Swiss Life viele Axa-Kunden. Vor diesem Hintergrund zeigten sich die Investoren gestern negativ überrascht von der strategischen Kehrtwende des Versicherers, der die Vollversicherungskunden offenbar mit höheren Tarifen in die teilautonomen Lösungen zu drängen versucht. Die Swiss-Life-Aktien verloren 2,3% auf 451 sfr – deutlich mehr als der Gesamtmarkt.

Besser lief es beim Provisionsertrag, der um 14% auf 527 Mill. sfr stieg. Provisionen bezieht die Swiss Life unter anderem aus den Beraterkanälen (vormals AWD) sowie aus dem Assetmanagement für Drittkunden. Hier hat der Lebensversicherer ein verwaltetes Kundenvermögen von 96,7 Mrd. sfr erreicht – 2,9 Mrd. sfr mehr als im Vorjahr.