Helaba detailliert Gewinnprognose
bn Frankfurt
Entlastung in der Risikovorsorge, ein steigender Provisionsüberschuss sowie ein höheres Handelsergebnis sollen der Helaba im laufenden Jahr zur jüngst angekündigten Verbesserung des Ergebnisses verhelfen. Dies geht aus dem am Dienstag publizierten Halbjahresbericht der Landesbank hervor. „Aufgrund der Neuabschätzung des Covid-19-induzierten Risikovorsorgebedarfs rechnet die Bank mit einem Gesamtjahreswert für die Risikovorsorge, der deutlich unter dem Wert der Planung und unter dem Vorjahreswert liegen wird“, heißt es dort. Folglich werde der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge „deutlich über dem Wert der Planung und dem Vorjahreswert liegen“.
Mit diesen Aussagen liegt das Institut im Trend. Erst zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass vor allem die Risikovorsorge der DZ Bank im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis ermöglicht hat. Ein positiver Swing im Umfang von gut 600 Mill. Euro bescherte der genossenschaftlichen Gruppe ein Vorsteuerergebnis von 1,83 Mrd. Euro. Die Frankfurter Landesbank hat in den ersten sechs Monaten des Jahres ihre Rückstellungen für Verluste im Kreditgeschäft gegenüber 2020 hingegen nur leicht gesenkt, und zwar um 10 Mill. auf 141 Mill. Euro. Zugleich fuhr die Bank ihre Management Adjustments von 28 Mill. auf 79 Mill. herauf.
„Sehr auskömmlich dotiert“
„Wir bleiben unserer vorsichtigen Linie treu und haben die Risikovorsorge erneut sehr auskömmlich dotiert“, erklärte Vorstandschef Thomas Groß bei Präsentation der Halbjahreszahlen Mitte August.
Dass die Bank ihr ursprünglich für 2021 gesetztes Gewinnziel auf dem Vorjahresniveau von 223 Mill. Euro „spürbar übertreffen“ werde, hatte er wenige Wochen zuvor angekündigt, nachdem die Bank schon im ersten Halbjahr brutto 293 Mill. Euro verdient hatte. Perspektivisch peilt das Institut ein Vorsteuerergebnis von 500 Mill. Euro an. 2019 waren 518 Mill. Euro zusammengekommen. Neben dem Zinsüberschuss nach Risikovorsorge dürfte den Angaben vom Dienstag zufolge der Provisionsüberschuss deutlich über dem Niveau des Vorjahres landen. Auch plant die Helaba mit einem merklich höheren Handelsergebnis. „Basierend auf der Einengung der Credit Spreads gegenüber dem Vorjahr und einem stabilen langfristigen Zins auf niedrigem Niveau bei einem weiterhin stabilen Kundengeschäft wird eine weitere positive Entwicklung des Handelsergebnisses im zweiten Halbjahr erwartet“, heißt es. Weiter: „Das Handelsergebnis für das Gesamtjahr wird sehr deutlich über dem Vorjahreswert auf Planniveau erwartet.“
Das zentrale Risiko für die Helaba bestehe in möglichen Rückschlägen im weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie in den Finanzmärkten und in der Weltwirtschaft, teilt die Bank mit. Weitere Ergebnisrisiken resultierten aus politischen und makroökonomischen Entwicklungen.