Helaba schießt über ihr Ziel hinaus

Ergebnis im ersten Quartal praktisch stabil und "spürbar" höher als geplant - Zinsüberschuss unter Druck

Helaba schießt über ihr Ziel hinaus

Die Helaba bleibt sich auch unter der Ägide ihres neuen Vorstandsvorsitzenden treu: Ergebnisplanungen und -prognosen werden – teils deutlich – übertroffen. Von Januar bis März ist der Gewinn der Landesbank im Vorjahresvergleich unterm Strich kaum gesunken. Im Zinsüberschuss ist der Ertragsdruck allerdings durchaus spürbar.ski Frankfurt – Bei der Helaba ist zumindest im ersten Quartal aus den erst Mitte März auf der Bilanzpressekonferenz vorhergesagten “spürbaren Abstrichen” beim Ergebnis noch nichts geworden. Nur zwei Monate ist es her, da hatte der seit dem vergangenen Oktober amtierende Vorstandsvorsitzende Herbert Hans Grüntker erklärt, die Entwicklung im Januar und Februar habe den Vorstand in seiner – von deutlicher Skepsis geprägten – Prognose bestärkt. Dann muss der März für die Landesbank wohl ein Supermonat gewesen sein, denn nun wird für das erste Quartal ein Vorsteuerergebnis gemeldet, das mit 138 Mill. Euro um gerade mal 2,1 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres liegt.”Mit dem Start in das Geschäftsjahr 2016 sind wir zufrieden”, sagt Grüntker nun. Mit dem genannten Konzernergebnis habe die Helaba trotz konservativer Wertansätze und der vollen Verarbeitung der Bankenabgabe, des Beitrags zur Einlagensicherung und der Verbandsumlagen im Verwaltungsaufwand für das Gesamtjahr den Vorjahreswert nahezu erreicht und den Planwert für 2016 “spürbar übertroffen”. Dies sei ein gutes Ergebnis. “Wir bleiben aber bei unserer vorsichtigen Prognose”, insistiert Grüntker. Die aktuelle geopolitische und ökonomische Entwicklung verunsichere die Märkte und führe zu hoher Volatilität. Aufgrund dieses Marktumfeldes, der höheren regulatorischen Kosten und der steigenden Kapitalanforderungen rechne der Vorstand unverändert mit einem spürbaren Rückgang beim Konzernergebnis.Zugestehen muss man freilich, dass Ertragsdruck auf der operativen Seite und damit die von Grüntker prophezeite “neue Realität des Bankgeschäfts” wenigstens in Ansätzen durchaus erkennbar sind. Dies gilt namentlich für das Zinsergebnis, das “vor dem Hintergrund der extremen Niedrigzinsphase” um rund 11 % gesunken ist (vgl. Tabelle). Und das trotz eines weiterhin guten operativen Kundengeschäfts, wie das Institut betont. Das mittel- und langfristige Neugeschäftsvolumen bewege sich mit 4,7 (i.V. 4,3) Mrd. Euro unverändert auf hohem Niveau.Derweil schoss der Risikovorsorgeaufwand im Kreditgeschäft wegen höherer Nettozuführungen zu Einzelwertberichtigungen im Vorjahresvergleich von 5 Mill. auf 39 Mill. Euro hoch. In dieser Position können erfahrungsgemäß auch Reserven gelegt werden. Um fast 4 % nach oben ging es beim Provisionsüberschuss. Rendite liegt im KorridorZu verdanken hat die Bank das trotz eines um gut 14 % erhöhten Verwaltungsaufwands – ohne die erwähnten Effekte wäre er nur leicht gestiegen – unterm Strich praktisch stabile Ergebnis letztlich aber vor allem den traditionell sehr volatilen, teilweise in hohem Maße von Bewertungseffekten bestimmten und schon deshalb von außen schwer nachvollziehbaren Positionen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Entscheidend war hier das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Nichthandelsderivaten, das von einem kleinen Minus auf positive 67 Mill. Euro drehte. Aber auch das überwiegend kundengetriebene Handelsergebnis und das Ergebnis aus Finanzanlagen lieferten mit zusammen 34 Mill. Euro nach 11 Mill. Euro in roten Zahlen im Vorjahr wesentliche Beiträge zur starken Performance.In der Mitte von Grüntkers neuem Zielkorridor von 6,5 bis 8 % vor Steuern liegt die Eigenkapitalrendite mit 7,2 %, auch das ist aber nur eine überschaubare Verschlechterung gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Gesamtjahr 2015 hatte diese Kennzahl 8,1 % betragen. Die leicht verbesserte Cost-Income-Ratio ist noch ein gutes Stück vom Zielwert “maximal 60 %” entfernt.