Helaba spürt Italien-Turbulenzen

Handelsergebnis bricht ein - Prognose bestätigt

Helaba spürt Italien-Turbulenzen

ski Frankfurt – Die von Italien ausgehenden Marktverwerfungen im Mai und Juni haben im ersten Halbjahr das Handelsergebnis der Helaba abschmieren lassen. Standen in der Position Ende März noch 41 (i. V. 72) Mill. Euro zu Buche, brach das Ergebnis bis Ende Juni um 95 % auf nur noch 8 (168) Mill. Euro ein. Der Rückgang sei ganz wesentlich durch die Ausweitung der Credit Spreads geprägt gewesen, die inzwischen aber wieder teilweise zurückgelaufen seien. Im Vorjahr hatte es an dieser Stelle hohe positive Bewertungseffekte gegeben. Die Landesbank sei in Italien direkt in sehr geringem Umfang engagiert, sagte Finanzchef Detlef Hosemann, doch hätten die Turbulenzen auch auf andere Assetklassen wie etwa Bankanleihen ganz allgemein übergegriffen. Diese Gefahr bestehe grundsätzlich auch für den weiteren Jahresverlauf, und das gelte auch mit Blick auf die Türkei, wo die Helaba ein “extrem geringes” Exposure habe. Risikovorsorge bringt ErtragDas Handelsergebnis zeigt die markanteste Veränderung in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung der Helaba zur Jahresmitte. Für einen gegenläufigen Effekt, der den Einbruch größtenteils kompensierte, sorgte ein bewertungsbedingt deutlich besseres Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und anderen zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten im Nichthandel, das diesmal mit +22 (-109) Mill. Euro ausgewiesen wird. Im Kreditgeschäft blieb die Risikolage derweil entspannt. Unterm Strich stand der Vorsorgeaufwand diesmal mit 13 Mill. Euro auf der Ertragsseite. Zum kräftigen Anstieg des sonstigen Ergebnisses trug neben dem Wegfall belastender Sonderfaktoren aus dem Vorjahr der Erlös aus dem Verkauf der Zürcher LB (Swiss) Investment durch die Tochter Frankfurter Bankgesellschaft an die Liechtensteinische Landesbank bei. Im deutlich gestiegenen Verwaltungsaufwand sind mit insgesamt rund 70 Mill. Euro bereits die Bankenabgabe und die Beiträge zu den Sicherungseinrichtungen der Sparkassen-Finanzgruppe für das ganze Jahr berücksichtigt, was zum Teil die hohe, weit über dem Ziel von “unter 70 %” liegende Cost-Income-Ratio erklärt. Diese Belastungen waren freilich auch im ersten Halbjahr 2017 fast in gleicher Höhe angefallen. Stärker wirkten sich bei den Kosten die höheren IT- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben sowie der Modernisierung der IT-Infrastruktur und der Prozessorganisation aus. Alles in allem verzeichnete die Helaba einen jedenfalls als Ganzes, zumal angesichts des Umfeldes, nicht überraschenden Rückgang des Vorsteuerergebnisses um 16 % auf 200 Mill. Euro. Im ersten Quartal war noch ein Plus von gut 5 % herausgesprungen. “Die herausfordernden Rahmenbedingungen halten weiter an und belasten insbesondere den Zinsüberschuss”, konstatierte der Vorstandsvorsitzende Herbert Hans Grüntker. Für das Gesamtjahr erwartet er unverändert ein Vorsteuerergebnis in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages. 2017 hatte die drittgrößte deutsche Landesbank vor Steuern 447 Mill. Euro erwirtschaftet. Hosemann sagte, das diesjährige Ergebnis könne abhängig von den politischen Entwicklungen darunter, aber auch auf Vorjahresniveau liegen. Neugeschäft springt anIn der Segmentrechnung sank das Ergebnis der Immobiliensparte auf 122 (134) Mill. Euro. Im Bereich Corporates & Markets schlug die Entwicklung des Handelsergebnisses ins Kontor, das Ergebnis brach auf 59 (159) Mill. Euro ein. Das Segment Retail & Asset Management lieferte vor Steuern 133 (126) Mill. Euro an der Konzernkasse ab. Die Kurve gekriegt hat die Helaba im mittel- und langfristigen Neugeschäft, das sich im zweiten Quartal deutlich belebte und bei Halbzeit mit 7,8 (9,1) Mrd. Euro nicht mehr allzu weit hinter dem Vorjahreswert zurückbleibt. Hier sei man jetzt “auf Kurs”. Die Margen seien, anders als befürchtet, auf dem Vorjahresniveau gehalten worden, sagte Hosemann.