Die Helaba expandiert in den Bereich der Kreditfonds. Ab sofort will die Bank einen Teil der Darlehen, die sie vergibt, in Fonds verpacken und Investoren anbieten. Diese erhalten damit neue Anlagemöglichkeiten, während sich die Helaba parallel mehr Luft in der eigenen Bilanz verschafft. Der erste Fonds steht bereits.

“Die Helaba schnürt jetzt erstmals selbst Debt-Funds als Bank, die wir über unsere neue Plattform HLB Private Markets in Luxemburg anbieten”, erklärte Christian Wolff, Head of Syndicate & Investor Markets Asset Finance. Geplant seien nach der Startphase zwei bis drei Kreditfonds pro Jahr. “Die Helaba wird niemals einen Kredit komplett in solche Fonds auslagern, sondern immer selbst einen Teil des Kredits bis zum Ende der Laufzeit auf der eigenen Bilanz halten.”

Für die Fonds kann es jeweils nur einen Investor geben oder aber eine kleine Gruppe von Investoren. Die Zielvolumina der Fonds liegen jeweils zwischen 200 und 500 Mill. Euro. Der Fonds “Infrastructure Debt Fund I” ist jetzt der erste, der realisiert wurde. Partner ist ein einzelner, großer kanadischer institutioneller Investor, der namentlich nicht genannt wird.

“In der ersten Serie der Fonds stecken Teile von Krediten, die die Helaba im Infrastruktursegment vergeben hat. Wir suchen also Co-Investoren für diese Darlehen”, sagte Wolff. Das Spektrum reicht von digitaler Infrastruktur über erneuerbare Energien wie Windkraft- und Solaranlagen bis hin zu Land-Transport-Aktiva. Künftig sollen weitere Assetklassen hinzukommen. Die Anteile einzelner Kredite in den Kreditfonds werden sich jeweils auf nur etwa 20 Mill. bis 30 Mill. Euro belaufen, um so Granularität zu erzeugen.

Für die Helaba bringt das Verpacken ihrer Kredite Vorteile. “Die Debt-Fund-Plattform ist ein weiterer Schritt zu mehr Bilanzflexibilität”, sagte Wolff. Das heißt, Risiken in der eigenen Bilanz der Helaba werden reduziert. Als unabhängiger Portfoliomanager für die HLB Private Markets Plattform agiert Mount Street. Fonds-Management- und Services erfolgen durch die APEX Group.