Hohe Zinsen beunruhigen Italiens Banken
Italien
Italiens Banken in Sorge wegen Zinsen
bl Mailand
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Italiens Notenbankchef Ignazio Visco spricht sich für eine “Pause” vor weiteren Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) aus. Bei der Jahresversammlung des italienischen Bankenverbands ABI sagte der scheidende Banca d`Italia-Chef, man müsse “die Wirkung der bisher getroffenen Maßnahmen prüfen” und mit der “notwendigen Vorsicht” vorgehen, “um mittelfristig unerwünschte Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit, die Finanzstabilität und die Preisstabilität selbst zu vermeiden”. Laut Visco hat sich im ersten Quartal die Zahl verspäteter Kreditrückzahlungen auf 1,6% des Kreditvolumens erhöht. ABI-Präsident Antonio Patuelli sieht große Risiken für die Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte. Die Kreditvergabe an Unternehmen ging per Ende Mai um 2,3% zurück. Patuelli zeigte sich offen dafür, die Laufzeiten für Kreditnehmer mit variablen Zinssätzen zu verlängern. Er entsprach damit Forderungen von Wirtschafts- und Finanzminister Giancarlo Giorgetti. Patuelli rechnet mit wachsenden Risiken für Kreditausfälle und forderte die europäische Bankenaufsicht Eba auf, in Bezug auf verspätete Kreditrückzahlungen weniger rigide zu sein.