Hollande ist unschuldig
Eines ist sicher: Der französische Präsident François Hollande hat nicht dafür gesorgt, dass der Kurs des Pfund gegen den Dollar in Asien am Freitagmorgen kurzzeitig um 6 % abschmierte. Harte Brexit-Verhandlungen hatte er schon immer gefordert. Wer den Kursrutsch auf eine Geschichte der “Financial Times” zurückführt, in der Hollande das noch einmal wiederholt, will für die erratischen Kursbewegungen an den Finanzmärkten unbedingt rationale Erklärungen finden. Dabei ist der Devisenmarkt nichts weiter als ein globales Kasino, in dem nur sehr wenige Spieler den Ton angeben. Gut möglich, dass ein 18-jähriger Händler einer US-Großbank nach einer harten Nacht auf seiner Tastatur danebengriff. Ein schlecht programmierter Algorithmus könnte ebenso dafür verantwortlich sein – vielleicht ja einer, der Textexegese der Veröffentlichungen zum Thema Brexit betreibt. Eine große Rolle spielt es nicht, denn langfristig orientieren sich die Kurse an den wirtschaftlichen Rahmendaten. Bis dahin hilft bei der Geldanlage, einfach mal den Bildschirm auszuschalten und nachzudenken. hip