Hong Kong Exchanges spürt flaues IPO-Geschäft

Gewinneinbußen - Kauf der LME setzt neue Akzente

Hong Kong Exchanges spürt flaues IPO-Geschäft

nh Schanghai – Mit der Übernahme der London Metal Exchange (LME) ist der Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEx)der lang ersehnte Diversifizierungsschritt in den Rohstoff- und Terminhandel geglückt. Ergebnisseitig aber musste der Betreiber der Hongkonger Aktienbörse im zurückliegenden Jahr Federn lassen.Im Zuge rückläufiger Handelsvolumina im Aktienkassa- und Optionsgeschäft und eines weitgehenden Stillstands im Neuemissionsgeschäft weist HKEx für das Schlussquartal 2012 eine empfindliche Schrumpfung des Gewinns nach Steuern von 1,27 Mrd. auf 864 Mill. HK-Dollar (86 Mill. Euro) aus. Für das gesamte Geschäftsjahr zeigt HKEx einen Rückgang der Gewinne um 20 % auf 4,1 Mrd. HK-Dollar und verfehlte damit die Konsensschätzung der Analysten von 4,4 Mrd. HK-Dollar.Einnahmenseitig litt der Hongkonger Börsenbetreiber vor allem unter einer fühlbaren Einschränkung der Handelsaktivität. So lagen die durchschnittlichen täglichen Handelsumsätze mit 53,8 Mrd. HK-Dollar im vergangenen Jahr um 23 % niedriger als 2011. Gleichzeitig machte sich das stark eingetrübte Umfeld für Initial Public Offerings (IPO) negativ bemerkbar, nachdem vor allem der Zustrom von chinesischen Börsenkandidaten stark abebbte.Nachdem sich die Hongkonger Börse von 2009 bis 2011 als Handelsplatz mit dem höchsten Mittelaufkommen aus Aktienneuemissionen profilieren konnte, musste 2012 die IPO-Krone wieder an die New York Stock Exchange (Nyse) abgegeben werden. So brach der Gesamtwert der Kapitalaufnahmen aus IPOs um gut 60 % auf knapp 8 Mrd. Dollar ein und ließ die HKEx auf Platz 4 hinter Nyse, Nasdaq und der Börse Tokio zurückfallen.Mit der im Dezember unter Dach und Fach gebrachten Übernahme der LME für 2,2 Mrd. Dollar in bar erhofft sich die HKEx einen transformatorischen Schritt, der die einseitige Abhängigkeit vom Aktienhandel reduziert und eine neue Handelspforte für das rohstoffhungrige China eröffnen soll.Die LME, an der rund 80 % des weltweiten Terminhandels mit Basismetallen abgewickelt werden, soll künftig für asiatische Zeitzonen Preisentdeckung und Clearingtransaktionen möglich machen und asiatische Investoren stärker am Metallhandel partizipieren lassen. Außerdem sollen Kooperationen mit chinesischen Rohstoffhandelsplätzen angebahnt werden.