HPS Investment Partners liebäugelt mit einem Börsengang
HPS Investment Partners lotet einen Börsengang aus
Private Credit meldet Closing eines riesigen Fonds – Indikative IP-Bewertung von 8 Mrd. Dollar
bg Frankfurt
Bei HPS Investment Partners werden die Pläne für einen Börsengang konkreter. Nachdem entsprechende Dokumente schon vor gut einem Jahr bei der SEC registriert wurden, hat der Private-Credit-Spezialist nun das Closing eines 21,1 Mrd. Dollar schweren Vehikels bekannt gegeben. 14,3 Mrd. Dollar davon sind direkte Zusagen von Investoren plus Kreditlinien von Banken, die gezogen werden können. Das verwaltete Vermögen unter den Fittichen von HPS wächst damit auf 113 Mrd. Dollar an.
Mit dem Fundraising in der Tasche rücken nun strategische Überlegungen in den Fokus. Der „Financial Times“ zufolge soll ein Listing oder ein Merger verfolgt werden. Dem führenden HPS-Partner Michael Patterson zufolge will man vor allem in Asset-Backed Debt und Private Investment Grade wachsen – das dürften dann Bereiche sein, wo man sich Synergien über einen Merger vorstellen kann.
Die bessere Option
Ein Börsengang ist für Gründer aber eigentlich immer die attraktivere Option. Zum einen ist das ein Zahltag für Management und übrige Altaktionäre (Dyal Capital und Guardian Life). Zum anderen würde man sich bei einer zusätzlichen Kapitalerhöhung frisches Überschusskapital besorgen, was dann neben einer Aktienkomponente eine Akquisition finanzieren könnte. Früheren Berichte zufolge soll HPS für ein IPO auf einen Wert von 8 Mrd. Dollar taxiert worden sein.
Seit 2016 auf eigenen Füßen
HPS ist eine Ausgründung (Carve-out) von J.P. Morgan Assetmanagement, die seit 2016 auf eigenen Füßen steht. Das neue Vehikel „Speciality Loan Fund VI“ verfolgt eine grundsätzlich riskante Strategie, werden doch Ausleihungen für Restrukturierungen vergeben. Dafür wird ein Zins von 7 Prozentpunkten über der Benchmark Sofr verlangt, was HPS Renditen von gut 12% bescheren kann.
Umfeld kühlt leicht ab
Börsengänge gibt es bislang vor allem von Private-Equity-Gesellschaften wie KKR, Blackstone und CVC. Deren Listing erfolgte im April an der Euronext zu einer Bewertung von 14 Mrd. Euro. Blackstone kommt auf einen Marktwert von 150 Mrd. Dollar. Dass reine Private-Credit-Spezialisten eine öffentliche Notiz anstreben, hat es bislang noch nicht gegeben. Das Umfeld für diese Fonds hat sich in diesem Jahr ganz leicht abgekühlt. So hatte Ares Management im ersten Quartal zwar gut 14 Mrd. Dollar für ihre Kreditfonds (17 Mrd. Dollar insgesamt) eingesammelt, was aber unter dem Rekordwert von insgesamt 21 Mrd. Dollar des Vorquartals lag. Sollten die Notenbanken in einen Zinssenkungszyklus einschwenken, wären traditionelle Refinanzierungen einfacher und Private Credit wäre mitunter weniger gefragt.