HSBC gerät ins Visier des US-Außenministers
hip London – HSBC ist wegen ihrer Unterstützung des neuen Sicherheitsgesetzes, das Peking der ehemaligen Kronkolonie Hongkong aufzwingen will, ins Visier von US-Außenminister Mike Pompeo geraten. Kritik kam auch vom Großaktionär Aviva. “Wenn Unternehmen politische Stellungnahmen abgeben, müssen sie auch die unternehmerische Sozialverantwortung tragen, die sich daraus ergibt”, konstatierte dessen Chief Investment Officer David Cummings. Er wandte sich damit sowohl an HSBC als auch an Standard Chartered. Die Vermögensverwaltungssparte des Versicherers hält Aktien beider Institute. “Infolgedessen erwarten wir von beiden Unternehmen eine Bestätigung dafür, dass sie sich auch öffentlich äußern werden, wenn es künftig im Zusammenhang mit dem Gesetz zu irgendwelchen Beeinträchtigungen demokratischer Freiheiten kommen sollte.” Ihre “Treuebekundung scheint HSBC in Peking wenig Respekt eingebracht zu haben, wo man das Geschäft der Bank in China weiter als Druckmittel gegen London einsetzt”, sagte Pompeo. Die “Einschüchterung” der Bank durch die kommunistische Führung der Volksrepublik sei ein abschreckendes Beispiel. Im Auftaktquartal stand Hongkong für mehr als ein Drittel der Einlagen, 30 % der Kredite und fast neun Zehntel des Vorsteuerergebnisses der HSBC.