HSBC kauft Geheimdienstler ein
gbe – Der ehemalige Chef des britischen Geheimdienstes MI5, Jonathan Evans, heuert im August bei HSBC an. Er soll die Großbank als unabhängiger Direktor im Kampf gegen Finanzvergehen wie Geldwäsche oder den Verstoß gegen bestehende Sanktionen unterstützen.Das britische Institut beendete im vergangenen Jahr den bislang teuersten Geldwäscheskandal einer Bank, indem es für einen Vergleich mit der Aufsichtsbehörde 1,9 Mrd. Dollar zahlte. HSBC wurde damals vorgeworfen, sie habe jahrelang Kunden beim Transfer fragwürdiger Gelder aus Ländern wie Mexiko, dem Iran, Saudi-Arabien und Syrien geholfen.Nach Schließung des Vergleichs gründete die Großbank im Januar zunächst eine Stelle des Verantwortlichen für die Abwehr von Finanzkriminalität und Geldwäsche, die der frühere Leiter der Kontrollstelle für Auslandsvermögen im US-Finanzministerium, Robert (Bob) Werner, ausfüllt.Mit Evans stärkt ein erfahrener Sicherheitsexperte nun die Bemühungen der Bank, solche Unregelmäßigkeiten künftig zu vermeiden. Er wird zudem Mitglied eines Expertenkomitees, das dem Institut hilft, die Gebiete zu identifizieren, auf denen sie kriminellen Machenschaften ausgesetzt sein könnte.Der 55-Jährige war 33 Jahre lang in mehreren Bereichen des britischen Geheimdienstes tätig, darunter in der Gegenspionage. Sein Fokus lag aber auf der Terrorismusbekämpfung, dabei erarbeitete er auch Maßnahmen gegen Drohungen im Internet. Zudem beriet er die britische Regierung in Fragen der nationalen Sicherheit und saß im Sicherheitsrat des Landes. Erst im April übergab er den MI5-Vorsitz an seinen Nachfolger. Sein neuer Vertrag läuft zunächst bis 2017.