HSBC Life China geht in die Vollen

Bank übernimmt Anteil von National Trust

HSBC Life China geht in die Vollen

nh Schanghai – Die britische HSBC will neue Liberalisierungsschritte im chinesischen Markt für einen wuchtigeren und eigenverantwortlichen Auftritt im Lebensversicherungsgeschäft nutzen. Wie der Konzern mitteilt, hat er mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner National Trust vereinbart, dessen hälftigen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen HSBC Life China zu übernehmen. Damit wird die Bank die Einheit vollständig besitzen. Über den Kaufpreis und andere Details der Transaktion wird von beiden Seiten Stillschweigen gewahrt.Mit der Vollbeteiligung an HSBC Life China ergreift HSBC die Chance, ihr Versicherungsgeschäft im wachstumsstarken chinesischen Markt stärker zu forcieren. Möglich gemacht hat dies eine zu Jahresbeginn in Kraft getretene Lockerung der Bestimmungen zu Beteiligungsbeschränkungen ausländischer Finanzdienstleister. Diese mussten bislang, von Ausnahmen abgesehen, das Lebensversicherungsgeschäft als Gemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Partner aufziehen und durften dabei höchstens eine hälftige Beteiligung eingehen.Die Allianz-Gruppe hatte im November 2019 über eine Sondergenehmigung als erster Konzern die Lizenz für eine vollständig in ausländischem Besitz befindliche Versicherungsholding in China bekommen.Die in Schanghai angesiedelte HSBC Life China war 2009 als hälftiges Joint Venture von HSBC und National Trust aufgezogen worden und verfügte Ende 2019 über ein eingetragenes Kapital von gut 1 Mrd. Yuan (rund 134 Mill. Euro). In den insgesamt neun Dependancen in Chinas führenden Großstädten wurden Lebensversicherungspolicen, Annuitätenverträge und Krankenversicherungen vermarktet. Im Wertpapiergeschäft hat die HSBC in Nutzung einer Sonderregel bereits 2017 eine Mehrheitsposition beim neu aufgezogenen Wertpapierhaus HSBC Qianhai Securities eingehen dürfen.