HSBC macht aus der geretteten SVB UK ein weltweites Geschäft
HSBC macht aus der geretteten SVB UK ein weltweites Geschäft
Teams in Hongkong, Israel und den USA hinzugefügt
hip London
HSBC hat auf der London Tech Week eine neue Sparte vorgestellt: HSBC Innovation Banking. In sie flossen nicht nur der Überreste der vor dem Zusammenbruch bewahrten Silicon Valley Bank UK mit ein, sondern auch Teams in Hongkong, Israel und den Vereinigten Staaten. Die Rettung der britischen Tochter der angeschlagenen kalifornischen Bank auf Geheiß der Bank of England hat der HSBC Zugang zu einem attraktiven Kundenspektrum verschafft. Darauf will sie nun aufbauen. „Großbritanniens weltweit führende Technologie- und Biotechnologiebranchen sind von zentraler Bedeutung dafür, das Wachstum der britischen Wirtschaft und der weltweiten Exporte zu steigern“, sagte CEO Noel Quinn. „HSBC hat jetzt ein Weltklasseteam, das sich auf innovative Firmen, ihre Gründer und ihre Investoren konzentriert. Wir werden diese Spezialisierung schützen und auf eine neue Ebene heben, indem wir die Kapazitäten mit unserer finanziellen Stärke und weltweiten Reichweite zusammenführen.“ Wie sich bei Veröffentlichung der Geschäftszahlen des Auftaktquartals zeigte, brachte die Eingliederung der zum symbolischen Preis von 1 Pfund erworbenen SVB UK dem Institut 1,5 Mrd. Dollar. Als CEO der neuen Sparte fungiert Erin Platts, der ehemalige Chef von SVB UK.
HSBC Innovation Banking habe mehr als 650 Mitarbeiter im Vereinigten Königreich und Nordeuropa. In den Vereinigten Staaten sei ein mehr als 40-köpfiges Team über die Bay Area, Boston und New York hinweg gebildet worden. In Israel werde man mehr als 20 frisch rekrutierte Banker in Tel Aviv ansiedeln. In Hongkong bringe man rund ein Dutzend Banker mit an Bord. Die Sparte baue auf eine Kundenbasis von 3.000 innovativen Firmen und Fonds in Großbritannien auf. „HSBC Innovation Banking wird innovativen Firmen dabei helfen, ihr Potenzial zu erschließen, mehr Jobs schaffen und Zugang zu neuen globalen Chancen ermöglichen“, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak. Das unterstütze das von ihm priorisierte Wirtschaftswachstum „und zementiert unsere Position als Supermacht der Wissenschaft und Technologie“.
Neben Quinn und Platts waren auch Ian Stuart, der Chef von HSBC UK, und David Sabow, der US-Chef der neuen Sparte, auf der London Tech Week, um bei Unternehmern und Gründern für ihr Geschäft zu werben. Völlig reibungslos geht die Eingliederung allerdings nicht vonstatten. First Citizens Bancshares, die neue Eigentümerin der kollabierten US-Mutter von SVB, hat HSBC verklagt (vgl. BZ vom 23. Mai). Die britische Großbank habe unrechtmäßig Dutzende SVB-Mitarbeiter abgeworben.