HSH baut auf Geschäft mit erneuerbaren Energien
ste Hamburg – Die HSH Nordbank, der weltweit größte Schiffsfinanzierer, setzt in steigendem Maße auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Das von der Schifffahrtskrise gebeutelte Institut rechnet 2014 mit einem Neugeschäftsvolumen im Bereich Renewables, das mindestens die für dieses Jahr erwartete Größenordnung von 800 Mill. Euro erreicht. Seit 2011 habe sich die Projektfinanzierung “hervorragend” entwickelt, sagt Patrick Miljes, Leiter Energy & Infrastructure, einer der sechs Geschäftsbereiche der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein. Dies habe nicht nur mit dem Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 zu tun.Der Kreditbestand im Geschäft mit erneuerbaren Energien belaufe sich einschließlich des Neugeschäfts im bisherigen Jahresverlauf auf 3 Mrd. Euro, so Miljes im Gespräch mit Medienvertretern. Davon entfalle ein Drittel auf Projekte in Deutschland. Zum Vergleich: Der Kreditbestand im Geschäftsfeld Shipping der Kernbank wird mit 15 Mrd. Euro beziffert. Die HSH Nordbank sieht sich als Finanzpionier im Geschäft mit erneuerbaren Energien, das schon seit 25 Jahren betrieben werde, unter den zehn führenden Adressen.Die Zahl der finanzierten Windkraft- und Solarprojekte hat sich den Angaben zufolge mittlerweile auf 200 erhöht, nach rund 25 Projekten, die für 2013 erwartet werden, bahnten sich für kommendes Jahr 40 Geschäfte an, erklärt Lars Quandel, Leiter des Renewables-Geschäfts bei der HSH Nordbank. Bei der Hälfte davon gehe es um Windkraftprojekte in Deutschland, weitere je zehn Geschäfte seien Wind- und Solarprojekte in Frankreich.Ihren Blick richtet die HSH Nordbank im Geschäft mit erneuerbaren Energien zunehmend ins europäische Ausland. Dabei sollen, nicht zuletzt nach schwierigen Erfahrungen in Spanien und Italien, wegen unzureichender Förder- und Netzanschlussstrukturen der Süden und Südosten ausgespart bleiben. Ausnahme ist die Türkei, wo sich das Institut künftig auch neu angestrebte Wasserkraftprojekte vorstellen kann. Die Ertragsmöglichkeiten im Ausland seien besser als in Deutschland, allerdings lasse sich auch mit dem Niveau hierzulande arbeiten, so Quandel.Attraktiv ist das Geschäftsfeld für die HSH wegen geringer Risiken. Bei Neugeschäften in den vergangenen drei Jahren sei keine Risikovorsorge angefallen, sagt Miljes. Zudem werde das Renewables-Geschäft in Euro und nicht wie bei der Schiffsfinanzierung üblich in Dollar abgerechnet. Dies verringere Währungsrisiken. Die Landesbank sucht nach eigener Darstellung Geschäft von 20 Mill. bis rund 60 Mill. Euro. Bei höheren Finanzierungen von etwa 100 Mill. Euro würden Konsortien mit weiteren Bankpartnern angestrebt.