ste Hamburg – Die HSH Nordbank wird es nach Ansicht von Finanzvorstand Stefan Ermisch wie andere Banken in Deutschland schwer haben, Kapitalkosten von 10 % zu verdienen. Deshalb hofft die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, die gerade eine neue Sparrunde mit dem Abbau von 500 Arbeitsplätzen bis 2017 eingeläutet hat, auf Erleichterungen nach dem laufenden EU-Beihilfeverfahren.”Ich könnte mir eine andere Konfiguration unseres Geschäftsmodells vorstellen”, sagt Ermisch im Interview der Börsen-Zeitung. Die mit Kapitalhilfen und Ländergarantien gestützte HSH Nordbank ist seit einigen Jahren auf EU-Geheiß eine auf den deutschen Markt ausgerichtete Geschäftsbank. Dem Institut fehle zudem anders als anderen Landesbanken ein Retailbankgeschäft, wie der CFO anmerkt. Mit ihrem derzeitigen Geschäftsmodell werde die HSH Nordbank “nur eine moderate Eigenkapitalrendite erreichen” können.Nach dem EU-Bankenstresstest, den die Landesbank knapp bestand, hatte unter anderem Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret die Ertragsprobleme im deutschen und europäischen Bankenmarkt moniert. Der deutsche Markt lasse die benötigte Rentabilität, um die Kapitalkosten zu verdienen, nicht zu, erklärt HSH-Nordbank-Finanzchef Ermisch. Das liege nicht unbedingt an der Leistungsfähigkeit einzelner Häuser, sondern an Wettbewerbsbegrenzungen. Für die HSH Nordbank hält Ermisch eine Eigenkapitalrendite von 5 % bis 9 % für möglich. Dafür müssten aber Altlasten vor allem aus dem Schiffskreditbestand weiter reduziert und die Bank effizienter werden.Die Landesbank ist zuversichtlich, das EU-Beihilfeverfahren aufgrund der letztjährigen Wiederaufstockung der Ländergarantien zu bestehen, nachdem frühere EU-Auflagen erfüllt wurden. Die EZB habe die Garantien in ihrem Stresstest vollständig anerkannt, betont Ermisch, der zugleich aber die hohen Belastungen durch die Garantienprämien von derzeit 400 Mill. Euro im Jahr beklagt. Diese Belastungen müssten mittelfristig mindestens auf die Hälfte des heutigen Niveaus sinken.—– Interview Seite 2