HUK-Coburg baut Marktposition aus

Kfz-Versicherer erwartet stagnierende Preise - Mahnung an Autohersteller

HUK-Coburg baut Marktposition aus

mic München – Der führende deutsche Autoversicherer HUK-Coburg hat seine Position im vergangenen Jahr ausgebaut. “Wir sollten wieder Marktanteile gewonnen haben”, sagte Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann der Börsen-Zeitung. Sein Haus habe den Bestand um 300 000 erhöht und komme Ende 2018 in die Nähe von 12 Millionen Fahrzeugen. Mit diesem Plus von 2,5 % liege die HUK-Coburg 1 Prozentpunkt über dem Marktschnitt.Die Autofahrer werden voraussichtlich für ihre Kfz-Versicherung nicht mehr tiefer in die Tasche greifen müssen. “Der Markt kommt in eine neue Phase”, sagte Heitmann. Die Jahre deutlicher Erhöhungen der Durchschnittsbeiträge endeten: “Es könnte sein, dass wir in eine Phase stagnierender Durchschnittsbeiträge bei strukturell weiter steigenden Schadenbedarfen kommen.” Dafür sorgt auch der neu entflammte Konkurrenzkampf mit der Allianz, die Ende 2017 die Rückeroberung von Marktanteilen angekündigt hatte. Im Jahresverlauf will sie in die Direktversicherung unter eigenem Markennamen einsteigen. “Das wird den Wettbewerb weiter befeuern”, sagte Heitmann. Er bezweifelt, dass der Direktvertrieb das Stammgeschäft der Allianz nicht beeinflusst. Deren Chef Oliver Bäte hatte dagegen erklärt, es gebe keine Kannibalisierung zwischen beiden Vertriebswegen.Die HUK-Coburg habe ihren Tarif zum Jahresende noch wettbewerbsorientierter kalkuliert, kommentierte Heitmann die Konkurrenzsituation: “Unsere Reaktion wirkt.” Im Saldo habe man in der Abwerberunde, die die HUK in die Bestandsänderung 2019 hineinrechnet, 100 000 Policen gewonnen. Im Vorjahr hatte der Versicherer 15 000 Verträge verloren. Das Ergebnis des aktuellen Wechselgeschäfts der Allianz ist nicht bekannt. Heitmann erklärte, außergewöhnlich geringe Schäden im Jahr 2018 hätten den Gewinn im Autoversicherungsgeschäft der HUK-Coburg steigen lassen.Heitmann kündigte an, dass die HUK-Coburg bundesweit gebrauchte Autos ankaufen wird. Außerdem mahnte er die Autohersteller, ihre Forderung für die Bereitstellung von Daten aus Fahrzeugen zu überdenken. Er lehnte ab, dass die Versicherer dafür Geld zahlen: “Schon kleine Beträge sind für uns nicht tragbar.”—– Interview Seite 3