HVB macht Boden gut

Zweites Quartal bringt kräftiges Einnahme- und Ergebnisplus

HVB macht Boden gut

Die HypoVereinsbank (HVB) konnte im ersten Halbjahr ihren Konerzüberschuss aus fortgeführtem Geschäft stabilisieren. Für das Gesamtjahr rechnet HVB-Chef Theodor Weimer mit einem “moderaten” Ergebnisrückgang.bg Frankfurt – Die HypoVereinsbank (HVB) hat im zweiten Quartal dank eines starken Investment Banking kräftige Steigerungsraten verbucht. Die operativen Erträge wurden um 19 % gegenüber dem Vorjahr auf 1,27 Mrd. Euro verbessert, das Ergebnis vor Steuern auf 293 Mill. Euro um knapp 40 % nach oben geschraubt. Für die ersten sechs Monate ergibt sich ein Einnahmeplus von 6 % bei einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 27 %. Dabei konnte das Commercial Banking mit Privat- und Firmenkundengeschäft das Einnahmeniveau bei 1,26 Mrd. Euro halten, während Corporate & Investment Banking einen Ertragszuwachs von knapp 16 % zeigte. Insbesondere das Handelsergebnis legte zu. “Das zweite Quartal hat den verhaltenen Jahresstart wettgemacht”, freute sich HVB-Chef Theodor Weimer.Trotz der derzeit branchenüblich hohen IT-Investitionen im Rahmen der Digitalisierung sowie des Aufwands für den Umbau des Filialgeschäfts konnte die HVB den Anstieg des Verwaltungsaufwands im ersten Halbjahr auf 0,7 % bei 1,83 Mrd. Euro begrenzen. Die Mitarbeiterzahl ging um rund 1 000 auf 16 890 zurück. Mit der aktuellen Cost-Income-Ratio von 75 % will sich Weimer nicht zufriedengeben und kündigte in einer Telefonkonferenz an, dass die HVB “mit ihren Strukturen einen Wert von unter 70 %” erreichen können müsse. Er werde das Thema adressieren – gleichzeitig stellte er klar, dass der HVB-Vorstand gemäß Aktienrecht dabei die Zügel in der Hand hält und keine Konzernzentrale. Damit spielt Weimer darauf an, dass sich im Rahmen neuer Mittelfristziele der Konzernmutter Unicredit im Herbst Vorgaben für Kostensenkungen ergeben könnten.Den Konzernüberschuss konnte die HVB im ersten Halbjahr bei 326 Mill. Euro behaupten, nachdem im ersten Abschnitt die EU-Bankenabgabe mit 70 Mill. Euro belastete. Für das Gesamtjahr rechnet Weimer mit einem nicht näher bezifferten “moderaten Ergebnisrückgang”. Die Branche stehe allgemein vor der Herausforderung, stagnierende Einnahmen durch Sparmaßnahmen wettzumachen; das sei ein strukturelles und kein temporäres Phänomen. Zudem könne sich die Bank nicht auf der außergewöhnlich niedrigen Risikovorsorge ausruhen. Deswegen sei man “weit davon entfernt, jubelnd ins zweite Halbjahr hineinzugehen”. 2014 erzielten die Münchener ein Nettoergebnis von 958 Mill. Euro.Das Commercial Banking weist im ersten Halbjahr ein auf 180 (i.V. 240) Mill. Euro reduziertes Vorsteuerergebnis aus, wobei in dieser Sparte die Bankenabgabe verbucht und somit de facto eine stabile operative Performance gezeigt wurde. Dem Privatkundengeschäft bescheinigte Weimer ein Jahr nach Start der Maßnahmen “zunehmend positive Effekte”. Vor allem das Depotvolumen im Kernsegment der beratungssuchenden Kunden sei angewachsen. Zudem lief das Wertpapiergeschäft dem Umfeld entsprechend gut, die private Baufinanzierung zeigte überdurchschnittliches Wachstum.Weimer räumte ein, dass die HVB im Zuge der Neuausrichtung des Retail Banking einige wenige Kunden verloren habe, allerdings nicht so viele wie erwartet. Er wolle im Privatkundengeschäft davon abkehren, schlicht auf Wachstum abzustellen, sondern nur auf Kundensegmente mit hoher Profitabilität setzen. Er habe “kein Problem damit, unprofitable Kunden zu verlieren”. Bislang wurden 250 Filialen innerhalb von zehn Monaten vollständig umgebaut und mit zusätzlicher Technik ausgestattet; bis Jahresende soll an jedem Arbeitstag eine weitere Außenstelle modernisiert werden, bis alle 341 Filialen in neuem Gewand dastehen.—– Personen Seite 16