Finanzplattformbetreiber

Hypoport enttäuscht Anleger mit Ausblick

Der Finanzplattformbetreiber Hypoport hat Anleger mit seiner Prognose für 2022 enttäuscht. Die Aktie war am Montag größter Tagesverlierer im MDax.

Hypoport enttäuscht Anleger mit Ausblick

ste Hamburg

Der Finanzplattformbetreiber Hypoport hat Anleger mit seinem am Montag veröffentlichten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr enttäuscht. Die Aktie des Lübecker Konzerns gab als größter Tagesverlierer im MDax um 4,3% auf 351,20 Euro nach.

Für 2022 könne man nicht von einer erneuten Outperformance des Corporate-Finance-Geschäfts ausgehen, erklärte Vorstandschef und Großaktionär Ronald Slabke anlässlich der Vorstellung vorläufiger Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. So soll der Umsatz um mindestens 12% auf 500 bis 540 Mill. Euro zulegen. Beim operativen Ergebnis wird mit einem Anstieg um zumindest 6,9% auf 51 bis 58 Mill. Euro gerechnet. Sollte die neue Bundesregierung trotz des aktuellen geopolitischen Umfelds ihren Worten in Sachen Förderung des Wohnungsbaus und der Energiewende angemessene Taten folgen lassen, sei Hypoport optimal positioniert, um hiervon überproportional zu profitieren.

Das Unternehmen bestätigte erste Angaben im Februar, wonach der Umsatz 2021 um 15% auf 446,3 Mill. Euro zulegte. Wachstumstreiber war erneut das Segment Kreditplattform, das mit einem Anstieg um 22% auf 207,3 Mill. Euro erstmals die Erlösgrenze von 200 Mill. Euro übertraf. Hierzu habe vor allem die, so Hypoport, „herausragende Entwicklung“ der Corporate-Finance-Beratung REM Capital im zweiten Halbjahr infolge verbesserter KfW-Richtlinien zur Förderung von Energieeffizienz und Innovation im Mittelstand beigetragen. Hypoport hatte REM Capital Mitte 2019 zum Aufbau einer Kundenstruktur im gehobenen deutschen Mittelstand akquiriert.

Der mit 4 bis 5 Mill. Euro bezifferte Corporate-Finance-Sondereffekt im vergangenen Jahr sei 2022 nicht sicher wiederholbar. Für das Segment Kreditplattform ist ein Umsatzplus von 10 bis 20% im laufenden Turnus geplant. Die überdurchschnittliche Profitabilität von mehr als 45% des Rohertrags ließe sich nur bei erneut sehr starkem Corporate-Finance-Geschäft wiederholen.

Der Konzern, der den Geschäftsbericht 2021 am 28. März veröffentlichen will, verwies darauf, dass die relevanten Märkte 2021 nur leicht gewachsen seien. Den Rohertrag habe man im Berichtsjahr um 19% auf 249,5 Mill. Euro erhöht, das Ebit trotz hoher Zukunftsinvestitionen um 32% auf 47,7 Mill. Euro. Avisiert worden war zuletzt ein Anstieg um 30 bis 35%. Den Konzerngewinn steigerte Hypoport den Angaben zufolge um 10% auf 30,6 Mill. Euro.

Hypoport
Konzernzahlen nach IFRS *
in Mill. Euro20212020
Umsatz446388
Ebitda7764
Ebit4836
Konzernergebnis3128
Ergebnis je Aktie (Euro)4,794,33
*) vorläufigBörsen-Zeitung
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