Unicredit zieht Bilanz

HypoVereinsbank reduziert Risikovorsorge und schreibt Milliardengewinn

Die HypoVereinsbank hat 2023 ihren Gewinn deutlich gesteigert. Neben erhöhten Erträgen und reduzierten Kosten trug dazu auch eine spürbar verringerte Kreditrisikovorsorge bei. Die Unicredit-Tochter stemmt sich damit gegen den Branchentrend.

HypoVereinsbank reduziert Risikovorsorge und schreibt Milliardengewinn

Geschäft in Deutschland

Ertragspfeiler HypoVereinsbank

Unicredit-Tochter arbeitet 2023 kosteneffizienter

sck München

Die HypoVereinsbank (HVB) hat sich abermals als Ertragspfeiler der Unicredit-Gruppe erwiesen. Die drittgrößte deutsche Geschäftsbank steigerte ihren Überschuss im vergangenen Jahr um 37% auf 1,73 Mrd. Euro. Das ist der höchste Nettogewinn seit 2010. Davon entfielen auf das Schlussquartal 291 Mill. Euro – ein Zuwachs von 13%. Zum Plus 2023 trugen erhöhte Umsätze, reduzierte Kosten und eine deutlich gesenkte Kreditrisikovorsorge bei.

Im vergangenen Jahr steigerte die HVB ihren Umsatz um 8% auf 5,4 Mrd. Euro. Dafür sorgten erhöhte Zinsen und Provisionen. Zugleich reduzierte das Münchner Geldhaus unter Leitung von Marion Höllinger die operativen Kosten um mehr als 4% auf 2,4 Mrd. Euro. Mit einer um 6 Prozentpunkte auf 44,3% gedrückten Aufwand-Ertrags-Relation (CIR) arbeitet die Bank effizienter als im Jahr 2022, obgleich die Unicredit in ihrem Heimatmarkt Italien mit 35,8% (minus 8 Prozentpunkte) noch besser abschneidet.

Gegen den Trend

Trotz einer schwachen Konjunktur verringerte die HVB ihre Zuführungen zur Kreditrisikovorsorge deutlich um 55% auf 179 Mill. Euro. Offenbar profitiert die Bank von einer weiterhin robusten Lage ihrer Firmenkunden insbesondere in Bayern. Das Institut bewegt sich in dieser Aufwandsposition gegen den Trend. Zum Vergleich: Unicredit erhöhte ihre Vorsorge fürs Italien-Geschäft um ein Viertel auf 399 Mill. Euro. Die Deutsche Bank hob ihre Risikovorsorge im gleichen Zeitraum um 23% auf 1,5 Mrd. Euro an. Darüber berichtete die größte deutsche Geschäftsbank zur Vorlage ihres Zahlenwerks in der vorigen Woche.  

Vor Steuern erzielte die HVB 2023 einen Gewinn von über 2,8 Mrd. Euro. Das sind 704 Mill. Euro oder gut ein Drittel mehr als 2022. Das weiß-blaue Institut erhöhte seine Rendite auf das eingesetzte Kapital um 5,2 Punkte auf 16,1%. Zum Vergleich: In Italien erwirtschaftete der Mutterkonzern mit 25,7% (+ 8,5 Punkte) deutlich mehr.

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