Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IBSH) steuert 2021 auf einen neuen Höchstwert im Fördervolumen zu. Das seit 2003 eigenständige Kieler Institut rechnet inzwischen allein in seinem originären Fördergeschäft mit einem Volumen von mehr als 3 Mrd. Euro – nach knapp 2,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. In den ersten sechs Monaten legte das Neugeschäft im Vorjahresvergleich um 300 Mill. auf 1,6 Mrd. Euro zu, wie die viertgrößte Landesförderbank am Montag mitteilte. Ein Großteil davon entfiel auf Fördermittel für Immobilienkunden (515 Mill. Euro) und Kommunalkunden (441 Mill. Euro).

Das Volumen aus dem originären Fördergeschäft wird derzeit ergänzt durch die Corona-Hilfsprogramme. Diese summierten sich, getragen durch Zuschussmittel des Bundes, im ersten Halbjahr auf rund 958 Mill. Euro und erreichten damit bereits nahezu das Niveau des Gesamtjahres 2020 von rund 1 Mrd. Euro. Die am stärksten nachfragte Förderung sei die Überbrückungshilfe III bzw. III+. IBSH-Vorstandschef Erk Westermann-Lammers sagte im Gespräch mit der Börsen-Zeitung, die höheren Inanspruchnahmen bedeuteten nicht, dass es der Wirtschaft in Schleswig-Holstein schlechter gehe. Gelder würden „passgenauer“ abgerufen, November- und Dezemberhilfen für Gastronomie und Beherbergungsgewerbe seien erst in diesem Jahr bewilligt und ausgezahlt worden. Derzeit seien keine Anzeichen für eine erhöhte Risikolage zu erkennen. Auch gegen Jahresende sei nicht mit einer Insolvenzwelle zu rechnen.

Mit ihrer im Zuge der Pandemie betriebenen Risikovorsorge sieht sich die Förderbank nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden ausreichend gegen Kreditausfälle gewappnet. Für den Herbst plant die IBSH die Emission einer weiteren Bench-markanleihe über 500 Mill. Euro.