IKB kommt auf keinen grünen Zweig

Zinsüberschuss bricht ein - Verwaltungskosten sinken, aber zu langsam - Pflichtwandlung vollzogen

IKB kommt auf keinen grünen Zweig

ab Düsseldorf – Die IKB steckt in den roten Zahlen fest. Nachdem der Mittelstandsfinanzierer in dem Ende März beendeten Geschäftsjahr einen Verlust von 0,5 Mrd. Euro eingefahren hatte, steht nach Ablauf des ersten Quartals erneut ein Verlust von – 139 (i. V. – 86) Mill. Euro zu Buche. Selbst in dem um Sonderfaktoren bereinigten operativen Ergebnis kam es zu einem Swing um 33 Mill. Euro auf – 28 Mill. Euro, wie mitgeteilt wird.Eine konkrete Prognose für das laufende Geschäftsjahr gibt es nicht. Angesichts der weiter schwelenden Staatsschuldenkrise in Europa werde sich die Rückkehr in die Gewinnzone jedoch weiter verzögern, heißt es. Vor diesem Hintergrund verwundert es auch nicht, dass Großaktionär Lone Star Ende Juli den Verkaufsprozess für den Mittelstandsfinanzierer offiziell aussetzte. Die Staatsschuldenkrise findet bei der IKB insofern Niederschlag in der Bilanz, als Staats- und Unternehmensanleihen aus dem Krisenländern zu Marktwerten angesetzt werden müssen. Die entsprechenden Bewertungsverluste führten im Berichtsquartal im Fair-Value-Ergebnis zu einem Verlust von 70 (- 45) Mill. Euro. Zwar hatten die Düsseldorfer die griechischen Staatsanleihen zuletzt veräußert, doch in Spanien und Italien ist die IKB weiterhin mit etwa 3 Mrd. Euro engagiert.Die IKB hält sich zugute, dass die grundlegende Neuausrichtung des Geschäftsmodells inzwischen abgeschlossen ist. Gleichwohl schmolz der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge im Berichtsquartal auf nur noch 19 (41) Mill. Euro zusammen. Dahinter standen nach den Angaben geringere Erträge aus geldmarktnah verzinsten Barsicherheiten sowie der verringerte Bestand an Kundenkrediten. Der Provisionsüberschuss war nach den Angaben weiterhin – wenn auch in deutlich geringerem Umfang – von Gebühren für die Inanspruchnahme von Garantien des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung beeinträchtigt. Im Verwaltungsaufwand zeigen sich nach den Angaben erste Erfolge der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen. Der Rückgang um 4 Mill. Euro reichte jedoch bei Weitem nicht aus, um die Ertragsdelle im Zinsüberschuss auszubügeln.Vollzogen wurde zwischenzeitlich die Wandlung einer 2008 emittierten Pflichtanleihe, die Großaktionär Lone Star (91,5 %) gezeichnet hatte. Bei dem angestrebten Segmentwechsel an der Börse – vom Geregelten Markt in Qualitätssegmente des Freiverkehrs – sind die Düsseldorfer einen Schritt weitergekommen: Dem Antrag auf Widerruf der Zulassung sei entsprochen worden, wirksam werde der Widerruf zum 27. Oktober, heißt es. Der Segmentwechsel, der sich auf alle börsennotierten Wertpapiere (Nachranganleihen, Genussscheine u. a.) erstreckt, soll bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen werden.