IKB konzentriert sich auf Förderkredite

KfW-Darlehen prägen Neugeschäft - Solider Gewinn

IKB konzentriert sich auf Förderkredite

ab Düsseldorf – Die IKB scheut das Risiko und konzentriert sich im Neugeschäft auf das Durchleiten von Förderkrediten. Im ersten Halbjahr des im März angelaufenen Geschäftsjahres zahlte sich die Strategie aus. Für die ersten sechs Monate wird ein Konzernüberschuss von 42 Mill. Euro ausgewiesen, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Das Kreditneugeschäft verringerte sich auf 0,9 (i. V. 1,3) Mrd. Euro. Wie es heißt, wurde dabei die Vergabe an Eigenmittelkrediten bewusst reduziert.83 % des Neugeschäfts entfielen auf Fördermittelkredite – allen voran mit der KfW. Das ist ein Zuwachs um 42 Prozentpunkte. Nach den Angaben ist inzwischen gut die Hälfte des Kreditbuchs von 10 Mrd. Euro durch Fördermittelkredite refinanziert. Seit dem Frühjahr habe die Bank Anträge im Gesamtvolumen von fast 2 Mrd. Euro bei der KfW platziert. “Durch die gut eingespielte und unbürokratische Zusammenarbeit mit der KfW konnten wir unsere Kunden bei der Vergabe von Corona-Hilfsprogrammen unterstützen und sind damit unter den Top-10-Durchleitungsbanken”, erklärt Vorstandschef Michael Wiedmann. Zuversicht fürs GesamtjahrAuch für den Rest des Jahres zeigt sich der Mittelstandsfinanzierer zuversichtlich. Im Gesamtjahr wird im Konzern ein Gewinn nach Steuern von etwa 80 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Allerdings soll das Geschäftsjahr an das Kalenderjahr angepasst werden, so dass 2020 ein neunmonatiges Rumpfgeschäftsjahr eingelegt wird. Für diesen Zeitraum sagt die Bank parallel einen Überschuss von rund 60 Mill. Euro vorher. Allerdings ist die Prognose mit der Einschränkung versehen, dass die Folgen der Coronakrise die Planung vereiteln könnten.Damit wird der Blick auf die Risikovorsorge gelenkt, die sich im ersten Halbjahr auf saldiert 13 (i. V. 5) Mill. Euro belief. Zugleich bescheinigt sich die Bank angesichts eines Verhältnisses der Problemkredite zum gesamten Kreditvolumen (NPL-Ratio) von 2 % ein robustes Kundenportfolio. Dabei gilt es jedoch auch zu berücksichtigen, dass die Düsseldorfer im ersten Halbjahr den Einzelwertberichtigungen knapp 40 Mill. Euro zuführten und zugleich Pauschalwertberichtigungen von 19 Mill. Euro auflösten. Darüber hinaus wurden 25 Mill. Euro der für Ausfälle zurückgestellten Mittel in Anspruch genommen. Letztlich reduzierte sich der Bestand an Risikovorsorge im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. März um fast 13 Mill. auf 171,6 Mill. Euro. Rigider SparkursVor Risikovorsorge baute die Bank das Betriebsergebnis um 12 % auf 54 Mill. Euro aus. Das gelang nicht zuletzt, weil der Verwaltungsaufwand um ein Fünftel auf 68 Mill. Euro gesenkt wurde. Neben Einsparungen bei den Personalkosten spielten dabei auch geringere IT- und Raumkosten sowie niedrigere Rechts- und Beratungskosten eine Rolle. Den eingeschlagenen Kurs, sich auf einfache Strukturen, profitable Produkte und ein strenges Kostenmanagement zu konzentrieren, will die IKB fortsetzen. Im Gesamtjahr wird mit Verwaltungskosten von knapp 140 Mill. Euro kalkuliert.Der rigide Sparkurs lässt sich auch an der auf 56 % verbesserten Aufwand-Ertrag-Relation ablesen. Auch dadurch gelang eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite auf fast 7 %. Mittelfristig strebt die IKB eine Verzinsung des Eigenkapitals von mehr als 10 % an.