IKB übt harsche Kritik an Aufsicht
ab Düsseldorf – Die IKB hat ihre hausgemachte Krise überwunden und weist für das erste Halbjahr einen kleinen Gewinn aus. Die Restrukturierung sei weitgehend umgesetzt und auch die EU habe die Überwachung im Rahmen der Beihilfekontrolle Mitte Juli eingestellt, frohlocken die Düsseldorfer. Ganz ungetrübt ist die Stimmung jedoch nicht, muss die Bank doch an der Bilanzprüfung der Europäischen Zentralbank (EZB) teilnehmen. “Die Teilnahme am Comprehensive Assessment (…) kam für die IKB unerwartet und löst komplexe Steuerungsprobleme sowie einen erheblichen Aufwand aus”, wird mitgeteilt.Dass sich die IKB auf der Liste der 124 Banken wiederfand, die an dem Bilanztest teilnehmen müssen, kam insofern überraschend, als die Bilanzsumme per Ende September auf 25,8 Mrd. Euro geschrumpft ist. Damit liegt sie unter der als Untergrenze geltenden Marke von 27 Mrd. Euro, ab der Institute aus der Eurozone ins Blickfeld der EZB geraten. Zum Ende des Geschäftsjahres (31. März) hatte die IKB allerdings noch eine Bilanzsumme von 27,6 Mrd. Euro gezeigt. “Wir hatten angekündigt, die Bilanzsumme und Risikoaktiva der IKB im Zuge unserer Fokussierung auf das Kerngeschäft weiter zu senken”, empört sich Vorstandschef Hans Jörg Schüttler im Aktionärsbrief. Denn der mit der Bilanzprüfung einhergehende Aufwand ist hoch und erschwert die weitere Senkung der Verwaltungskosten. Aufgebracht sind die Düsseldorfer aber auch, weil sie nun bis zum Jahresende eine harte Kernkapitalquote (nach Basel-III-Kriterien) von 8 % zeigen müssen. Der Zeitrahmen zur Erfüllung der Kenngröße sei am 23. Oktober “überraschend harsch und mit geringem Reaktionsspielraum für die Institute verkürzt” worden, beschwert sich die IKB. Zwar gebe es keine rechtlich bindende Grundlage für die Erfüllung der Vorgabe, dennoch beabsichtigt das Institut eine fristgerechte Lieferung. Risikovorsorge steigtZum 30. September wies der Mittelstandsfinanzierer im Konzern eine Kernkapitalquote von 11,2 % aus. Diese Quote ist jedoch nicht nach den Basel-III-Vorschriften berechnet. Eine nach Basel III ermittelte Quote gibt es nicht. Um die gestiegenen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung zu erfüllen, beabsichtigen die Düsseldorfer, unrealisierte positive Ergebnisse aus Finanzinstrumenten zu realisieren sowie weitere Risikoaktiva abzubauen. Im ersten Halbjahr 2013/14 wurden die Risikoaktiva um mehr als 1 Mrd. auf 13,9 Mrd. Euro zurückgeführt.Zwar konnte die IKB in erster Linie dank eines Steuerertrags von 110 Mill. Euro für das erste Halbjahr einen Gewinn von 8 (i.V. – 51) Mill. Euro ausweisen, zu berücksichtigen ist jedoch auch, dass der Fonds für allgemeine Bankrisiken im Berichtszeitraum mit 128 Mill. Euro dotiert wurde. Dieser Posten fand Eingang in das sonstige Ergebnis, das sich auf – 63 (+ 23) Mill. Euro verringerte. Aus Finanzinstrumenten wurden Erträge von 83 Mill. Euro realisiert.Obwohl das Kreditneugeschäft auf 1,3 (1,5) Mrd. Euro abbröckelte, erhöhte sich der Zinsüberschuss um 54 % auf 140 Mill. Euro. Auch das Provisionsergebnis fiel mit 14 Mill. Euro wieder positiv aus. Hintergrund dafür ist, dass die Bank ihre Soffin-Garantien vollständig zurückgegeben hat. Die Bilanz ein klein wenig verhagelt hat hingegen die auf 59 (6) Mill. Euro erhöhte Risikovorsorge. Nach den Angaben gaben dabei vor allem Nettozuführungen zu den Einzelwertberichtigungen den Ausschlag.