Immer mehr digitale Versicherungspolicen
sto Frankfurt
Deutsche Versicherungskunden schließen ihre Verträge immer häufiger online ab. Dies teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu Wochenbeginn auf Basis einer aktuellen Vertriebswegestatistik mit.
Bei Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen seien im vergangenen Jahr 18,4 % aller Policen im Neugeschäft digital abgeschlossen worden über eine App oder eine Website. Ein Jahr zuvor waren es 14,6 % gewesen, 2019 sogar erst 9,4 %. Häufig werden Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen im Zusammenhang mit anderen Produkten gekauft.
Sonderbefragung
Die Ergebnisse stammen aus einer Sonderabfrage des GDV unter seinen Mitgliedsunternehmen, die für rund 80 % der Beitragseinnahmen stehen. Der Erhebung zufolge werden vor allem Rechtsschutz- und Schaden-/Unfallversicherungen wesentlich häufiger als früher digital bei Maklern oder Vertretern abgeschlossen (siehe Grafik). Der Vertrieb nutze verschiedene digitale Tools für die Kommunikation und Interaktion mit den Kunden, hieß es.
Konstantes Verhältnis
Die zunehmende Digitalisierung führe daher nicht zu einer wahrnehmbaren Marktanteilsverschiebung unter den verschiedenen Vertriebswegen, stellte der GDV fest. Die aktuelle Vertriebswegestatistik zeige, dass der Anteil der Direktvertriebe und Vergleichsportale an den Neuabschlüssen insgesamt auf konstantem Niveau bleibe.
In der Rechtsschutzversicherung stieg der Anteil der digitalen Abschlüsse auf 12,6 % von zuvor 11,8 %, in der Kfz-Haftpflichtversicherung gab es einen leichten Zuwachs auf 24 (i. V.: 23,5) %. Beratungsintensive Policen würden selten online abgeschlossen, hieß es ferner weiter. In der Lebensversicherung liegt der Anteil der digitalen Abschlüsse dem GDV zufolge konstant bei 3,4 %.