Immobilien schwächeln trotz Corona nur leicht
tl Frankfurt – Im November, dem Monat, in den der Beginn des zweiten Lockdown in Deutschland fiel, ist das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien auf etwa 5,4 (i. V. 5,5) Mrd. Euro gefallen. Das rollierende Zwölfmonatsvolumen lag bei 87,2 Mrd. Euro, 1,9 % weniger als im Vormonat, so die am Donnerstag von Savills veröffentlichten Zahlen. Weniger TransaktionenAm Gewerbeinvestmentmarkt wurden von Januar bis einschließlich November Geschäfte im Wert von 49,8 Mrd. Euro abgeschlossen, wobei die Zahl der Transaktionen um 17 % von 2 139 auf 1 756 zurückging. Eine Annäherung an das Vorjahresniveau (Gesamtjahr 2019: 61,6 Mrd. Euro) ist nach Erkenntnissen des Maklers auch im bisherigen Verlauf des vierten Quartals ausgeblieben.Am Wohninvestmentmarkt (Transaktionen ab 50 Wohneinheiten) wurden im bisherigen Jahresverlauf Immobilien für etwa 17,9 Mrd. Euro gehandelt. Damit wurde das Ergebnis des Gesamtjahres 2019 von 17,2 Mrd. Euro bereits übertroffen. Das Jahr 2020 ist damit nach 2015 das bisher zweitumsatzstärkste aller Zeiten, heißt es bei Savills. Das Maklerhaus erwartet für die kommenden Jahre nicht nur eine weiterhin hohe, sondern sogar eine steigende Investorennachfrage. Bei Nullzinsen bleibe die Nachfrage nach Immobilien insgesamt zwar hoch. Doch ist bei Büros und im Einzelhandel die Höhe des zukünftigen Flächenbedarfs unsicher. Wohnimmobilien sind dagegen ein nicht substituierbares Gut. Allein dies führt nach Meinung von Savills dazu, dass Wohnimmobilien am Investmentmarkt an Bedeutung gewinnen.Weiteres Argument pro Wohnimmobilien ist für den Makler, dass die Covid-19-Pandemie und ihre Begleiterscheinungen die Wohnung als Lebensmittelpunkt aufwerten und zusammen mit weiteren Effekten wie der steigenden Akzeptanz des Homeoffice zu einem höheren Wohnflächenbedarf führen könnten. Solche Überlegungen dürften zusätzliches Kapital in den Wohnimmobilienmarkt fließen lassen, erwartet Savills. Die Spitzenrenditen im Durchschnitt der Top-7-Standorte legten bei Shoppingcentern bis Ende Oktober auf 5,0 (Ende 2019: 4,3) % zu,während sie bei Logistik auf 3,5 (3,7) % sanken.