Immobilienakademie IREBS sieht noch kein Ende beim Preisrutsch
Immobilienakademie sieht noch kein Ende beim Preisrutsch
Analyse: Vor allem Häuser in teuren Städten werden billiger
jsc Frankfurt
Der Preisrutsch am deutschen Wohnimmobilienmarkt könnte sich auch mehr als ein Jahr nach der Zinswende fortsetzen. "Es lässt sich aus den vorliegenden Preisdaten noch nicht herauslesen, dass die Anpassungsprozesse auf den deutschen Wohnungsmärkten zu Ende sind", schreibt Tobias Just, Professor an der International Real Estate Business School (IREBS) der Universität Regensburg. Zugleich gebe es erste Signale, die ein "Nachlassen des Abwärtsdrucks" anzeigten. Insgesamt seien die Preise seit dem letzten Höhepunkt bereits um gut ein Zehntel gesunken.
Mit dem Preisrutsch verschöben sich die Gewichte: Erstens fallen die Preise gerade dort, wo sie in den Jahren zuvor besonders stark gestiegen sind und die Preise hoch waren. "Dies lässt darauf schließen, dass es entweder zuvor eine Überbewertung gab, die nun korrigiert wird, oder dass Erschwinglichkeit für Käufer noch wichtiger geworden ist als zuvor." Zweitens wirke sich die Energieeffizienz von Gebäuden künftig stärker auf die Preise aus. Der Markt kehre in eine "neue, etwas andere Normalität" zurück.
Prognosen klaffen auseinander
In der Finanzbranche gehen die Prognosen zur Preisentwicklung am Wohnimmobilienmarkt derzeit weit auseinander, wie unlängst eine Umfrage der Kommunikationsgesellschaft Rueckerconsult zeigte. So erwarten einige Marktteilnehmer für die kommenden zwölf Monate steigende Preise, während andere einen weiteren Rutsch sehen.
Immobilienkäufer halten sich derzeit zurück. Das Wohnkreditneugeschäft lag laut Bundesbank mit zuletzt 14,4 Mrd. Euro im August weiter auf Tiefniveau, nachdem im März 2022 noch 32,3 Mrd. Euro zugesagt worden waren. Experte Just zeigt sich zuversichtlich: "Mittel- bis langfristig" überwögen die Argumente für eine Investition in Immobilien, da Wohnraum in jeden Fall benötigt werde.