Immobilienfonds sollen Energiewende beschleunigen
Immobilienfonds sollen Energiewende beschleunigen
Gesetz soll Fotovoltaik als Anlage zugänglich machen
tl Frankfurt
Das geplante Zukunftsfinanzierungsgesetz soll es Immobilienfonds ermöglichen, in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu investieren. Das begrüßt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) in einer Stellungnahme ausdrücklich. „Immobilienfonds können so zum echten Motor der Energiewende werden“, sagt ZIA-Vizepräsident Jochen Schenk anlässlich der heutigen Anhörung im Finanzausschuss des Bundestages.
Investieren und betreiben
Die Bundesregierung wolle mit dem Gesetzesvorhaben den Weg für aufsichtsrechtliche Änderungen ebnen, damit die Fonds in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, insbesondere in Fotovoltaik, investieren und sie dann auch betreiben können. „Sowohl finanzpolitisch als auch klimapolitisch ist dies der richtige Ansatz“, findet Schenk. Er hebt hervor, dass Immobilienfonds künftig auch in Fotovoltaikanlagen auf unbebauten Grundstücken („Freiflächenanlagen“) investieren dürfen.
Ganz zufrieden ist der ZIA mit dem neuen Gesetz allerdings nicht. Damit die Immobilienfonds das volle Potenzial tatsächlich ausschöpfen können, müssten unbedingt einige Hürden beseitigt werden, so der Lobbyverband in seiner Stellungnahme. So könne die Option der Investition in Freiflächenanlagen nach derzeitigem Stand nur eine begrenzte Wirkung entfalten, da lediglich der Erwerb dieser Grundstücke möglich ist. Die Verpachtung ist jedoch viel üblicher, da Eigentümer – vor allem Landwirte – oft nicht verkaufen wollten. „Für Immobilienfonds sollte daher unbedingt die Möglichkeit eingeräumt werden, die Grundstücke zu pachten“, fordert Schenk.
Drohender Statusverlust
Außerdem setze das Investmentsteuerrecht dem Erwerb und Betrieb von Anlagen zum Erzeugen erneuerbarer Energien Grenzen. „Bei Fonds, die dem Investmentsteuerecht unterliegen, kann ein drohender Statusverlust im Ergebnis dazu führen, dass solche Anlagen nur in sehr geringem Umfang oder womöglich überhaupt nicht installiert und betrieben werden“, sagt Schenk. Das Risiko eines Statusverlustes für Spezial-Investmentfonds könne sich dann wie eine „Energiewende-Bremse“ auswirken.