Um ganze 17% auf 104 Mrd. Euro ist der Zinsüberschuss der deutschen Banken und Sparkassen im Jahr 2023 angewachsen. Das hat die durchschnittliche Eigenkapitalrendite nach Steuern auf 6,1% befördert – von einer Ausnahme abgesehen so viel wie seit den 1990er-Jahren nicht, hat Bain & Company analysiert. Die Unternehmensberatung aus München hat in ihrer jüngst veröffentlichten Studie „Deutschlands Banken 2024“ 1.326 hiesige Finanzinstitute unter die Lupe genommen.

Den Ertragszuwachs nutzten Sparkassen und Genossenschaftsbanken, um ihre Kapitalpuffer weiter aufzufüllen. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken nach Paragraf 340g HGB betrugen im vergangenen Jahr 12 Mrd. Euro auf insgesamt 129 Mrd. Euro. Zuletzt hatten sie 2011 so viel aufgestockt.

Was die Eigenkapitalrendite betrifft, so hinken die deutschen Häuser trotz Verbesserungen im internationalen Vergleich noch immer hinterher. So beläuft sich die Eigenkapitalrendite der Banken im Euroraum im Durchschnitt auf 8,7% und in Nordamerika auf 10,1%. Mit Letzteren können es hierzulande nur die Privatbanken aufnehmen, die es auf 11,1% bringen.

In der deutschen Bankenlandschaft tun sich teils große Renditeunterschiede auf. Alle elf Institutsgruppen haben alle ihre Eigenkapitalrendite verbessert. DZ Bank, Sparkassen und Direktbanken konnten sie innerhalb eines Jahres sogar mehr als verdoppeln. Die Sparkassen liegen nun mit 7,2% Rendite knapp hinter den Großbanken, die Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken unberücksichtigt. Schlusslichter sind Spezialfinanzierer wie Konsumentenkreditanbieter, die unter hohen Rückstellungen litten, sowie die 13 Banken mit Sonderaufgaben, zu denen die Förderbanken zählen.