In der gegenwärtigen Marktphase kommt es auf den Mix an

Wer richtig kombiniert, profitiert - Mischfonds sind derzeit äußerst beliebt

In der gegenwärtigen Marktphase kommt es auf den Mix an

Nachdem Anleger im ersten Halbjahr 2014 zunächst den Eindruck hatten, dass sich der Börsenaufschwung der Jahre 2012 und 2013 fortsetzen würde, hat sich inzwischen Ernüchterung breitgemacht. So haben die geopolitischen Krisen in der Ukraine, im Irak und im Nahen Osten den Märkten zugesetzt und die europäischen Börsen haben bis zu 10% eingebüßt. Schwache Wirtschaftsdaten in Europa tragen zur erhöhten Risikoaversion der Anleger bei – zumal offen ist, ob die weltweit börsennotierten Unternehmen ihre Gewinnvorgaben erfüllen können.Investoren wollen in einem solchen Umfeld insbesondere eins: riskante Anlageformen meiden und liquide Mittel aufbauen. Dies kann langfristig jedoch keine Lösung sein, um Geld gewinnbringend anzulegen. Allenfalls Mischfonds, die risikoreichere und vergleichsweise sichere Anlageklassen kombinieren können, stellen derzeit eine interessante Alternative dar. Und diese Produkte sind äußerst beliebt: Laut BVI dominierten Mischfonds im ersten Halbjahr 2014 das Neugeschäft im Bereich Publikumsfonds – mit Nettozuflüssen von 11 Mrd. Euro. Sie bergen je nach Risikoprofil gute Renditechancen. Doch welche Mischung eignet sich für wen und wie kann man auch in schwierigen Marktphasen punkten?Mischfonds setzen immer auf verschiedene Vermögensklassen: Sie werfen niemals alle Eier in einen Korb und begrenzen so das Risiko.Andererseits können die unterschiedlichen Vermögensklassen von einer positiven Marktentwicklung in ihrem jeweiligen Segment profitieren – so werden auch die Chancen gestreut. Aus diesem Grund eignen sich Mischfonds sowohl für risikoscheue als auch für chancenorientierte Anleger, letztendlich entscheidend ist der Mix. Im Sinne eines vermögensverwaltenden Ansatzes gehören Aktien, Wandelanleihen, klassische Anleihen sowie Geldmarktprodukte in das Portfolio. Idealerweise verzichtet ein Fonds dabei auf starre Quoten für die einzelnen Segmente. Das gibt dem Fondsmanager die Möglichkeit, den Anteil der einzelnen Assetklassen je nach Marktumfeld anzupassen. So gibt ein flexibler Aktienanteil den nötigen Spielraum, um bei einer Hausse an den Aktienmärkten entsprechende Chancen zu nutzen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, bei einer Baisse die Aktienquote und mit ihr das Risiko wieder zu reduzieren. Wichtig ist: Eine hohe Aktienquote von 50 oder mehr Prozent ist für solche Investoren geeignet, die ein wenig mehr an Risiko akzeptieren, weil sie auf die langfristig höhere Rendite von Aktienanlagen setzen. Risikobewusstere Anleger sollten dagegen in Mischfonds mit einer maximalen Aktienquote von 30% investieren. Der tatsächliche Anteil der einzelnen Assetklassen richtet sich schließlich nach makro- und mikroökonomischen Gegebenheiten.Derzeit sind für ein defensives Konzept ein Aktienanteil von 23,5% und 50 bis 55% Anleihen zu favorisieren – sowie ein gewisses Maß an liquiden Mitteln, um in allen Marktphasen handlungsfähig zu bleiben. Dem kommt auch zugute, dass ein Fonds aktiv gemanagt wird: Nur so kann das Portfolio schnell auf die Entwicklungen an den Märkten reagieren. Beim Stock- und Bond Picking ist die richtige Einschätzung des Marktrisikos und der Chancen gefragt – Aspekte, bei denen Anleger auf die Expertise eines professionellen Fondsmanagements vertrauen können.Im aktuellen Umfeld und angesichts der wenig erfreulichen Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone 2014 sollten Investoren bei europäischen Aktien wählerisch sein. Auf der Zinsseite bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Europäische Zentralbank bis zum Jahresende einleitet. In dieser Marktphase dürfte es zweifellos schwieriger werden, mit gemischten Portfolien auskömmliche Renditen zu erzielen – der konkrete Mix der Anlageklassen ist also umso wichtiger.——Philippe Champigneulle, Fondsmanager des DNCA Invest Eurose, DNCA Finance