Branchentreff "Frankfurt Digital Finance"

ING Deutschland will im Firmenkundengeschäft zu den Top 5 gehören

Im Frankfurter Palmengarten diskutierten Großbanken wie ING und ABN Amro Wachstumsstrategien und die Bedeutung von Geschwindigkeit und Digitalisierung im Banking.

ING Deutschland will im Firmenkundengeschäft zu den Top 5 gehören

Der Saal der alljährlichen Konferenz „Frankfurt Digital Finance“ im Frankfurter Palmengarten war von Beginn an gut gefüllt. Am Vormittag gaben unter anderem Vertreter der Großbanken ING und ABN Amro Impulse zum Thema „Growth Mindset“ für Unternehmenswachstum in einem kompetitiven Umfeld. Den Anfang machten Eddy Henning und Jürgen von der Lehr von der ING Deutschland. „Die Kern-DNA der ING wird dieses Jahr 60 Jahre alt“, erläuterte Henning, der im Vorstand der deutschen Gesellschaft sitzt und dort für Wholesale Banking verantwortlich ist.

ING wächst „sehr selektiv“

„Geschwindigkeit ist entscheidend. Wenn das Produkt keinen Wert für den Kunden hat, funktioniert es nicht“, betonte er. Strategie- und Nachhaltigkeitschef von der Lehr ergänzte, die ING Deutschland sei in den letzten Jahren über die Segmente hinweg „sehr selektiv gewachsen“. Ein Beispiel ist die Akquisition der Kreditvermittler-Plattform Lendico bereits 2018: Man fange auf Basis dessen jetzt an, auch im Business Banking, also dem Geschäft mit KMUs und Selbstständigen, zu wachsen. „Wenn wir etwas wirklich angehen, tun wir es mit vollem Einsatz. Wir tun Dinge, von denen wir wirklich etwas verstehen, und das auf sehr effiziente Weise“, warb von der Lehr.

Momentan verwende die Bank viel Zeit darauf, die Wachstumsstrategie bis 2032 zu forcieren, da sie eine zunehmende „Polarisierung der Kundenbedürfnisse“ erwartet. Digitales Banking werde dann die Norm und stark personalisiert sein. Im Wholesale Banking, dem Geschäft mit großen Firmenkunden, will die ING Deutschland bis dahin zu den Top-5-Playern zählen. Dafür optimiert das Institut sein Kundenportfolio und will pro Kunde durchschnittlich mehr verdienen.

ABN Amro: HAL-Integration wird sehr lang dauern

Joost Welzen, Chief Integration Officer bei ABN Amro, berichtete von der M&A-Strategie des Hauses. „Jedes M&A-induzierte Wachstum beginnt mit einer gezielten Strategie. Wir nehmen uns viel Zeit, um den Markt zu analysieren und herauszufinden, welche Vermögenswerte zum Verkauf stehen könnten“, so Welzen. „M&A macht viel Spaß, lässt bei manchen Mitarbeitern gar die Augen funkeln. Aber es ist auch eine Menge Arbeit.“ Es werde viel Zeit brauchen, die 2024 gekaufte Hauck Aufhäuser Lampe zu integrieren. Wesentliche M&A-Treiber seien auch für ABN Amro regulatorischer Druck, ständig steigende Kosten auf IT-Seite und höhere Digitalisierungsanforderungen.

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